Du hast dich bei deinem Traumjob beworben, aber noch keine Rückmeldung erhalten? Viele Bewerber stellen sich hier die Frage, ob sie beim Arbeitgeber wegen ihrer Bewerbung nachfragen sollen. Ob du nach dem Absenden deiner Bewerbung nachfassen solltest, hängt stark vom Zeitpunkt und den Umständen ab. Es gibt verschiedene Gründe, warum Bewerber keine Rückmeldung erhalten, und das richtige Nachfragen kann helfen weiter gute Chancen auf die angestrebte Position zu haben.
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Grundsätzlich ist es sinnvoll, nach einer angemessenen Wartezeit höflich nachzufragen. Durch eine gezielte Nachfrage kann man Interesse und Engagement zeigen, was positiv bei Arbeitgebern ankommt. Allerdings ist dabei Fingerspitzengefühl gefragt, um nicht aufdringlich zu wirken. Ein gut geplanter Follow-up-Anruf oder eine E-Mail kann den Bewerbungsprozess beschleunigen und dem Unternehmen zeigen, dass man die Stelle wirklich möchte. Gleichzeitig kann man damit Unsicherheiten klären und eventuell wichtige Informationen über den Stand der Bewerbung erhalten. Es ist jedoch wichtig, die richtige Balance zu finden. Zu früh oder zu oft nachzufragen, kann ungeduldig wirken und den potenziellen Arbeitgeber negativ beeinflussen.
Für eine herkömmliche Bewerbung auf eine unbefristete Stelle ist es angemessen, etwa 14 bis 21 Tage nach dem Absenden der Bewerbung nachzufragen. Dieser Zeitraum gibt dem Unternehmen ausreichend Zeit, um die Bewerbungen zu sichten und erste Auswahlgespräche zu planen. Sollte in der Stellenanzeige oder in einer automatisierten Eingangsbestätigung ein anderer Zeitraum genannt werden, sollte dieser beachtet werden. Manchmal steht in der Stellenanzeige explizit, wie lange ein Bewerber auf eine Rückmeldung warten soll oder es wird ein Datum angegeben, wann der Bewerbungszeitraum endet. In diesen Fällen ist es wichtig, sich an die angegebenen Zeiträume zu halten, um nicht ungeduldig zu wirken.
Für Auszubildende, deren Ausbildungszeit bald endet und die nicht von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen werden, ist es wichtig, rechtzeitig eine Anschlussbeschäftigung zu finden. In diesem Fall sollte man bereits 10 bis 14 Tage nach dem Absenden der Bewerbung nachfragen, um die Chance auf eine nahtlose Übergangsphase zu erhöhen. Mit Feingefühl sollte dem potenziellen Arbeitgeber die aktuelle Situation mitgeteilt werden.
Für Initiativbewerbungen, bei denen keine konkrete Stelle ausgeschrieben ist, sollte man etwas mehr Geduld aufbringen. Hier kann nach etwa drei Wochen nachgefragt werden. Unternehmen benötigen in diesem Fall oft mehr Zeit, um interne Möglichkeiten zu prüfen.
Diese Tabelle veranschaulicht dir nochmal, nach wie vielen Tagen du dich guten Gewissens bei dem potenziellen Arbeitgeber nach dem aktuellen Stand deiner Bewerbung informieren kannst.
Tage nach Bewerbung | Aktion |
---|---|
1-9 Tage | Geduldig sein. Noch keine Nachfrage stellen. |
10-14 Tage | Vorsichtig nachfragen, wenn es zeitlich dringend ist. Andernfalls noch etwas warten. |
15-21 Tage | Höflich nachfragen, insbesondere wenn in der Stellenanzeige kein spezifischer Rückmeldezeitraum genannt wurde. |
Ab 22 Tage | Dringend nachfragen, um Interesse zu bekunden und Klarheit über den Status der Bewerbung zu erhalten. |
Grundsätzlich haben Bewerber die Möglichkeit, über Telefon oder E-Mail wegen ihrer Bewerbung nachzufragen. Bei beiden Möglichkeiten ist es wichtig, höflich und professionell zu sein.
Ein kurzes Telefonat ist die direktere und persönlichere Art, nachzufragen. Es bietet den Vorteil, sofort eine Antwort zu erhalten und eventuell ein Gespräch mit dem Entscheidungsträger zu führen.
Tipps für eine erfolgreiche telefonische Nachfrage:
Beispiel für eine telefonische Nachfrage:
„Guten Tag, hier spricht [Ihr Name]. Ich habe mich vor [Zeitraum] auf die Position [Stellenbezeichnung] beworben und wollte mich einmal erkundigen, ob es bereits Neuigkeiten zu meiner Bewerbung gibt. Haben Sie gerade einen Moment Zeit, um darüber zu sprechen?“
Die E-Mail ist eine schriftliche und formale Methode für deine Nachfrage zur Bewerbung. Sie bietet den Vorteil, dass der Empfänger die Nachricht in Ruhe lesen und beantworten kann. Eine gut formulierte E-Mail hinterlässt einen positiven Eindruck und zeigt, dass du professionell und organisiert bist.
Tipps für eine erfolgreiche E-Mail Nachfrage:
Muster-Nachfrage E-Mail:
Betreff: Nachfrage zum Stand meiner Bewerbung auf die Position [Stellenbezeichnung]
Sehr geehrte/r Frau/Herr [Nachname],
ich hoffe, es geht Ihnen gut. Ich habe mich am [Datum der Bewerbung] auf die Position [Stellenbezeichnung] in Ihrem Unternehmen beworben und wollte höflich nach dem aktuellen Stand meines Bewerbungsverfahrens fragen.
Da ich sehr an der ausgeschriebenen Position interessiert bin, würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen. Falls Sie noch weitere Informationen von mir benötigen, stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Vielen Dank für Ihre Zeit und Mühe.
Mit freundlichen Grüßen[Ihr Name]
[Ihre Telefonnummer]
[Ihre E-Mail-Adresse]
Das Nachfassen nach einer Bewerbung kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben. Es zeigt dem potenziellen Arbeitgeber, dass man wirklich an der Stelle interessiert ist und proaktiv handelt. Andererseits kann es auch als aufdringlich empfunden werden, wenn der Zeitpunkt oder die Art der Nachfrage unpassend sind. Diese Tabelle zeigt dir die wichtigsten Vor- und Nachteile des Nachfassens nach einer Bewerbung:
Vorteile Nachfassen | Nachteile Nachfassen |
---|---|
Zeigt Interesse und Engagement | Kann als aufdringlich empfunden werden |
Ermöglicht Klarheit über den Bewerbungsstatus | Erhöht das Risiko einer negativen Reaktion, wenn zu oft oder zu früh nachgefragt wird |
Bietet die Möglichkeit, zusätzliche Fragen zu klären oder Informationen zu erhalten | Kann den Eindruck von Ungeduld vermitteln |
Signalisiert, dass man die Bewerbung ernst nimmt | Unternehmen könnten den Bewerbungsprozess als gestört empfinden |
Stärkt den Kontakt zum potenziellen Arbeitgeber | Falls die Anfrage nicht gut formuliert ist, kann es den Bewerbungsprozess negativ beeinflussen |
Es gibt zahlreiche Gründe, warum Bewerber keine Rückmeldung auf ihre Bewerbung erhalten. Diese können von organisatorischen Abläufen im Unternehmen bis hin zu externen Faktoren reichen. Ein häufiges Problem ist die schiere Menge an Bewerbungen, die bei großen Firmen eingehen. Personalabteilungen haben oft nur begrenzte Ressourcen und Zeit, um jede Bewerbung zeitnah zu bearbeiten, was zu Verzögerungen führen kann.
Ein weiterer Grund kann der interne Entscheidungsprozess sein. Oft müssen verschiedene Abteilungen oder Führungskräfte in die Auswahlentscheidung einbezogen werden, was zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Auch unerwartete Ereignisse, wie Krankheitsausfälle oder wichtige Projekte, können den Bewerbungsprozess verzögern. Manchmal ist auch die ausgeschriebene Stelle bereits besetzt oder intern vergeben worden, bevor Ihre Bewerbung eingetroffen ist. In solchen Fällen erhalten Bewerber häufig keine Rückmeldung, da das Unternehmen den Prozess nicht weiter verfolgt.
Technische Probleme können ebenfalls eine Ursache sein. E-Mails können im Spam-Ordner landen oder aus anderen Gründen nicht zugestellt werden. Es ist daher wichtig, sicherzustellen, dass die eigene E-Mail-Adresse korrekt angegeben wurde und dass das Unternehmen tatsächlich die Bewerbung erhalten hat.
Ein weiterer Aspekt ist die individuelle Bewertung der Bewerbung. Manche Unternehmen prüfen Bewerbungen sehr gründlich und warten, bis sie eine ausreichende Anzahl von qualifizierten Kandidaten gesammelt haben, bevor sie mit dem Auswahlprozess beginnen. Dies kann ebenfalls zu längeren Wartezeiten führen.
Zuletzt können auch fehlende oder unzureichende Qualifikationen eine Rolle spielen. Wenn ein Bewerber die geforderten Fähigkeiten oder Erfahrungen nicht vollständig erfüllt, kann es sein, dass das Unternehmen sich nicht die Mühe macht, eine Absage zu formulieren, und stattdessen die Bewerbung einfach unbeantwortet lässt.
Nach einem Vorstellungsgespräch ist es ebenso wichtig, in angemessener Weise nachzufassen. Ein gut getimtes Nachfassen kann dem potenziellen Arbeitgeber nochmals dein Interesse an der Position und dem Unternehmen zeigen. Im Allgemeinen empfiehlt es sich, etwa eine Woche nach dem Gespräch nachzufragen, falls bis dahin keine Rückmeldung erfolgt ist.
Das Nachfassen sollte höflich und dankbar erfolgen. Eine kurze E-Mail, in der du dich für das Gespräch bedankst und dein Interesse an der Position betonst, ist eine gute Möglichkeit. So kannst du beispielsweise erwähnen, dass du das Gespräch sehr interessant fandest und gerne wissen möchtest, wie der aktuelle Stand des Auswahlverfahrens ist.
Vermeide es, ungeduldig zu wirken. Drücke dein Verständnis dafür aus, dass solche Entscheidungen Zeit in Anspruch nehmen. Gleichzeitig kannst du in deiner Nachricht dein Interesse und deine Motivation nochmals unterstreichen.