Vielleicht denkst du bei der Überschrift daran, wann du zuletzt einen Anzug oder ein Business-Outfit getragen hast. Beim Abiball? Lange her … Während des Studiums steht die Kleidung für Ingenieure*, Informatiker*, Mediziner* & Naturwissenschaftler* nicht allzu sehr im Vordergrund. Kittel und Jeans gehören zur Standard-Garderobe. Doch wenn du deine erste Einladung zu einem Vorstellungsgespräch in der Hand hältst, wird die passende Kleidung zu einem Thema, mit dem du dich eingehend beschäftigen solltest. Schließlich zählen zum ersten Eindruck nicht nur die Inhalte deiner Worte und dein Auftreten, sondern auch dein äußeres Erscheinungsbild. Oftmals wird der erste Eindruck unterschätzt. Gerade bei einem Vorstellungsgespräch entscheidet dieser jedoch über Erfolg oder Misserfolg. Unterbewusst entscheiden Personalverantwortliche bereits in den ersten Sekunden, ob ihnen jemand sympathisch ist oder nicht.
Dein Gegenüber fragt sich oftmals bei einem Vorstellungsgespräch, ob du als Kandidat* geeignet bist, das Unternehmen – auch vor Kunden* oder Geschäftspartnern* – angemessen zu präsentieren. Durch ein gepflegtes Äußeres drückst du dem Gesprächspartner* gegenüber deine Wertschätzung aus und generierst damit einen positiven Eindruck.
Bei gleich qualifizierten Bewerbern* entscheidet bei 65 % der Personalverantwortlichen die Kleidung darüber, wer die Stelle bekommt. 70 % bewerten zu bunte und grelle Kleidung als negativ. Du siehst, gute Kleidung ist im Job und für einen guten bleibenden Eindruck immer wichtig, ganz gleich, ob du in der Wissenschaft, der Klinik oder der Industrie tätig werden möchtest. Sie kann sogar den wesentlichen Unterschied ausmachen.
Mit dem richtigen Erscheinungsbild kannst du also gleich bei deinem potenziellen neuen Arbeitgeber Eindruck schinden und punkten. Dabei gibt es einige Punkte zu beachten.
Inhalt
Ein passendes Business-Outfit ist eine Visitenkarte für dein Marketing in eigener Sache und trägt massiv zu einem guten Eindruck bei. Die Investition in gute Kleidung lohnt sich in jedem Fall, auch wenn sie dir vielleicht hoch erscheint. Das Vorstellungsgespräch eignet sich prima, um sich mit dem Business-Look vertraut zu machen. Schließlich wirst du in deinem künftigen Job diese Kleidung öfter tragen. Auch eine Tasche, in der du deine Unterlagen mit zum Vorstellungsgespräch bringst, gehört zum Outfit. Lassen deinen Rucksack zu Hause und wähle stattdessen eine Aktentasche, die zu deinem Business-Look passt.
Männliche Kandidaten sind mit einem dunklen Anzug branchenunabhängig auf der sicheren Seite. Allgemein sind dunkle Farben wie blau oder grau zu bevorzugen. Das passende Hemd in einem helleren Farbton sollte ordentlich gebügelt sein. Eine Krawatte ist ein absolutes Muss. Dezente, farblich abgestimmte Muster sind erlaubt. Greife aber auf keinen Fall zu Rot, diese Farbe ist zu dominant. Die Krawatte sollte exakt bis zum Hosenbund reichen und sorgfältig gebunden sein. Übe im Voraus das Binden oder lasse dir notfalls dabei helfen. Das Sakko deines Anzugs sollte geschlossen sein. Beim Hinsetzen kannst du es öffnen, doch denke beim Aufstehen daran, es wieder zu schließen. Ziehe es niemals aus, auch wenn es noch so heiß ist, es sei denn, dein Gesprächspartner* macht es dir vor. Auch die Krawatte solltest du nicht lockern. Diese Geste ist allzu lässig und kommt nicht gut an und hinterlässt keinen guten Eindruck.
Bei einer langen Anreise empfiehlt es sich, ein Ersatzhemd mitzunehmen, falls dein Hemd bis zur Ankunft verknittert oder verschwitzt ist. Die Sicht auf Männerbeine beim Sitzen sollte unbedingt vermieden werden. Deshalb sind Socken zu wählen, welche bis zur Wade reichen und farblich eine Nuance dunkler sind als der Anzug. Sportsocken oder bunte Exemplare mit auffälligem Muster sind tabu.
Das Schuhwerk sollte vor dem Vorstellungsgespräch geputzt und poliert werden. Stimme deine Schuhe farblich mit dem Gürtel ab. Dies trägt zu einem harmonischen Gesamtbild bei. Auf das Tragen von auffälligem Schmuck solltest du verzichten und ggf. auffällige Piercings oder Tattoos verdecken. Über dem Anzug trägst du unterwegs am besten einen leichten Mantel oder Trenchcoat. Zerstöre deinen gepflegten Business-Look nicht durch eine unpassende Jacke.
Deine Haare sollten zum Rest deines Business-Looks passen. Nutze nicht zu viel Haargel. Bei längeren Haaren empfiehlt es sich, einen Zopf zu machen. Gehe nicht unrasiert zu einem Vorstellungsgespräch. Bei einem längeren Bart ist darauf zu achten, dass er gepflegt aussieht.
Weibliche Kandidatinnen haben in der Wahl der passenden Kleidung mehrere Möglichkeiten. Am besten eignen sich ein Hosenanzug oder Kostüm, bestehend aus Rock und Blazer als Business-Outfit. Die Farbe sollte für einen guten Eindruck einheitlich, dezent und gedeckt sein.
Verzichte bei der Kleidung auf Details wie Schleifen oder Rüschen. Der Schmuck sollte ebenso dezent gewählt werden. Kombiniere nie mehr als fünf Teile und stimme diese aufeinander ab. Weniger ist hier mehr. Dies gilt auch bei deinem Make-up.
Vermeide es unbedingt mehr Haut als nötig zu zeigen. Der Rock sollte mindestens bis zum Knie reichen. Eine Feinstrumpfhose dazu ist – zu jeder Jahreszeit – unverzichtbar. Sie sollte matt und in einer dezenten Hautfarbe gewählt werden. Denke daran, dir eine Ersatzstrumpfhose einzupacken, damit du im Falle einer Laufmasche nicht in Not gerätst.
Wenn du dein Business-Outfit farblich akzentuieren möchtest, mache das mit dem Oberteil, jedoch nicht mit einer bunten Strumpfhose oder ähnlichem. Ebenso tabu sind Trägertops und tiefe Ausschnitte. All dies hinterlässt keinen seriösen Eindruck. Greife Sie eher zu einer Bluse. Unkomplizierte Stoffe sind am einfachsten zu handhaben. Leinen zum Beispiel knittert schnell; Seide dagegen ist zu elegant.
Wähle zudem Schuhe, in denen du sicher laufen kannst. Vermeide zu hohe Absätze und offene Schuhe. Am wichtigsten ist, dass d dich in deiner Kleidung wohl und sicher fühlst. Achte deshalb auf gut sitzende Stücke, die dich nicht einengen.
Für deine Frisur gilt: Fasse lange Haare am besten zu einer ordentlichen Frisur zusammen. Offene Haare stören und werden schnell zur Verlegenheitsfalle, wenn du sie ständig zurückstreichen musst. Eine gepflegte Frisur dagegen unterstreicht deinen Business-Look und unterstützt bei der Generierung eines positiven Eindrucks.
Neben einem gepflegtem Erscheinungsbild gilt es auch, keine penetranten Parfüms zu verwenden. Ein zu starker Duft kann negativ ausgelegt werden und könnte einem positiven ersten Eindruck entgegenwirken. Vermeide es auch am Tag vor dem Vorstellungsgespräch Lebensmittel mit intensiven Gerüchen zu essen oder zu trinken. Am Tag des Vorstellungsgesprächs solltest du nicht zu stark rauchen und vorsichtshalber ein Mundspray und Deo mitnehmen.
Lege dein Business-Outfit einige Tage vorher zurecht. Prüfe vor dem Termin frühzeitig den Zustand deiner gewählten Kleidung auf offene Säume, Flecken oder Knitter und gib Sie diese gegebenenfalls in die Reinigung. Falls du unsicher bist, ziehe es probehalber einmal an und bewege dich ein wenig darin.
Frage dein Umfeld, wie du wirkst und welchen Eindruck du vermittelst. Übe dabei auch eine entsprechende Körperhaltung. Übertreibe nicht und bleiben Sie auch im anfangs ungewohnten Business-Look authentisch. Finde heraus, in welchem Business-Look du dich am wohlsten fühlst. So unterstreicht das äußere Erscheinungsbild deine beruflichen Ambitionen ideal und du machst die beste Werbung für dich.