Wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, wurde anhand seiner Bewerbung für ein persönliches Bewerbungsgespräch mit Unternehmensvertretern ausgewählt. Im Vorstellungsgespräch kommt es vor Allem darauf an, sich so zu präsentieren, dass die Personaler von Kompetenz und Eignung für den Job überzeugt werden.
Inhalt
Der Ablauf eines Vorstellungsgesprächs folgt in der Regel einem typischen Muster. Nach der Begrüßungsteil folgt üblicherweise eine Selbstvorstellung, eine Fragerunde und der Abschluss.
Das Bewerbungsgespräch ist ein persönlicher Dialog zwischen einem Kandidaten und einem oder mehreren Personalverantwortlichen, der im Kontext des Auswahlprozesses für Personal stattfindet.
Kurze Smalltalk und Vorstellung des Unternehmens (ca. 5 bis 10 Minuten)
Besonders zu Beginn des Vorstellungsgesprächs ist es wichtig, einen positiven ersten Eindruck zu hinterlassen. Der Smalltalk sollte einen freundlich Ton haben und nicht zu informell werden. Biete einen festen Händedruck, lächle, stelle Augenkontakt her und starte mit einen positive Bemerkung z.B. indem du dich für die Einladung vom Bewerbungsgespräch bedankst.
Der Kandidat stellt sich vor (ca. 5 Minuten)
Bei der Selbstpräsentation ist eine klare Ausdrucksweise und ein selbstbewusstes Auftreten wichtig. Im besten Fall ist die Selbstpräsentation in Form eines kurzen, lockeren Vortrages (Elevator Pitch) zuvor eingeübt worden. Achte immer auf den Bezug zu der ausgeschriebenen Position. Starte mit einer persönlichen Vorstellung in der du deinen Namen und deinen Wohnort nennst. Fahre dann mit deiner Ausbildung fort. Hier kannst deine Ausbildung oder dein Studium kurz erläutern und deinen höchsten Abschluss nennen. Gehe dann auf deinen bisherigen beruflichen Werdegang ein. Nenne die wichtigsten Stationen und Erfahrungen, die zu der Stellenausschreibung passen, auf die du dich bewirbst. Wenn du noch keine Berufserfahrung hast gehe mehr auf die Schwerpunkte deiner Ausbildung oder deines Studiums ein und nennen Erfahrungen die zur Stelle passen. Anschließend beschreibst du deine Qualifikationen wie Praktika oder zusätzliche Qualifikationen, wenn sie zur angestrebten Position passen. Schließe deine Selbstpräsentation mit deiner Motivation ab und erkläre damit, wie gut du zu der Stelle passt.
Die Interviewer stellen Fragen zu Lebenslauf, Motivation und fachlichen Kenntnissen (ca. 20 bis 30 Minuten)
In der Fragerunde eines Vorstellungsgesprächs ist es wichtig, präzise und klar auf die gestellten Fragen zu antworten. Oft werden Details zu den verschiedenen Stationen des beruflichen Werdegangs nachgefragt. Fragen im Bewerbungsgespräch sollten nicht abstrakt sondern konkret beantwortet werden. Ungereimtheiten und Lücken im Lebenslauf können mit Verweis auf Orientierungsphasen, Weiterbildungen, Reisen etc. begründet werden, sofern dies der Wahrheit entspricht. Du solltest dem Personaler aktiv zuhören und eventuelle Rückfragen zum richtigen Zeitpunkt stellen. Eine kurze Denkpause ist legitim und wird dem Bewerber nicht übel genommen.
Der Kandidat stellt Fragen und der weitere Ablauf wird besprochen (ca. 10 bis 15 Minuten):
Ein Vorstellungsgespräch sollte immer gut vorbereitet sein. Alle Aspekte der Stellenausschreibung, die wichtigsten Eckdaten zum Unternehmen und der eigene Lebenslauf müssen dem Kandidaten* bekannt sein. Unklare Begriffe der ausgeschriebenen Position sollten vor dem Gespräch recherchiert werden. Jede Station des Lebenslaufs muss z.B. bezüglich der dahinterliegenden Entscheidung erklärt werden können.
Man sollte ausgeruht, angemessen gekleidet (Siehe hierzu Artikel: Dress for Success und Business Casual) und pünktlich zum Vorstellungsgespräch erscheinen. Die mitgebrachten Gesprächsunterlagen sollten zudem die Stellenanzeige, eine Kopie der Bewerbung und die Einladung beinhalten. Vorsichtshalber sollten alle Zeugnisse und Referenzen die in der Bewerbung erwähnt wurden mitgenommen werden.
Kandidaten* sollten sich in jedem Fall vor dem Vorstellungsgespräch intensiv mit der Stellenbeschreibung auseinander setzen. Hierbei sollten im Vorhinein wichtige Anforderungen aus der Stellenanzeige den eigenen, nachweisbaren Qualifikation gegenübergestellt werden können.
Das Bewerbungsgesprächs kann in Form eines Rollenspiels mit Freunden, Familie oder sogar mit ChatGPT eingeübt werden. In der Vorbereitungsphase und beim Üben ist es sinnvoll die Perspektive der Interviewer einzunehmen und sich die Vorbereitung auf die ausgeschriebene Stellenanzeige zu fokussieren. Was ist für die Position wichtig und welche Qualifikationen und Erfahrungen können den Interviewer davon überzeugen, dass du ideal zu dieser Position passt.
Auf die gängigen Fragen eines Vorstellungsgesprächs kann man sich gut vorbereiten. Antworten auf häufig gestellt Fragen können vor dem Interview vorbereitet werden.
Weitere mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch
Die wohl gefürchtetste Frage im Vorstellungsgespräch ist: Was sind Ihre Stärken und Schwächen? Die Frage kann auch indirekt gestellt werden: Wie würden Ihre Freunde Sie beschreiben? Was können Sie besonders gut? Worin liegen Ihre Schwächen?
Den Teil nach deinen Stärken, solltest du souverän im Bezug auf die Stellenanzeige beantworten können. Auf den Frage nach deinen Schwächen, kannst du mit folgendem Wissen und den Tipps punkten.
Personalverantwortliche fragen im Vorstellungsgespräch nach Schwächen, um einen Einblick in die Persönlichkeit der Bewerber zu erhalten und herauszufinden, ob sie wirklich für die Position geeignet sind. Dabei geht es auch darum zu erkennen, wie Bewerberinnen mit Herausforderungen umgehen, sich selbst reflektieren und bereit sind, an ihren Schwächen zu arbeiten.
Tipp: Bei der Frage nach deinen Schwächen im Vorstellungsgespräch solltest du authentisch und relevant für die angestrebte Position antworten, dabei kritische Schwächen vermeiden und keine erfundenen oder klischeehaften Antworten geben. Es ist wichtig, dass du eine lösungsorientierte Haltung zeigst, indem du erklärst, wie du aktiv an deinen Schwächen arbeitest, beispielsweise durch Weiterbildung oder spezifische Verbesserungsmaßnahmen. Deine Antwort sollte selbstbewusst und mit konkreten Beispielen untermauert sein, um deine Glaubwürdigkeit und dein Engagement für persönliches Wachstum zu demonstrieren.
Die bewusst falsche oder unvollständige Antwort auf Fragen berechtigt den Arbeitgeber in der Regel zur Anfechtung des Arbeitsvertrages wegen arglistiger Täuschung. Voraussetzung ist, dass die Fragen zulässig waren. Unzulässige Fragen müssen nicht wahrheitsgetreu beantwortet werden.
Wer sich unsicher ist ob ihm während des Interviews Fragen an die Gesprächspartner einfallen, kann sich anhand von typischen Fragen vorbereiten, die man während eines Vorstellungsgesprächs an Personaler und Interviewer* aus der Fachabteilung stellen kann.
Beachte, dass du diese Fragen nur stellen solltest, wenn sie für dich wirklich relevant sind. Auch die Fragen, die du stellst, tragen im Vorstellungsgespräch zu dem Gesamteindruck bei, den du hinterlässt. So kannst du mit Fragen zur Einarbeitung, den Zielen für die Position oder dem weiteren Vorgehen zeigen, dass du engagiert bist. Mit Fragen zu Home Office, Work-Life Balance und Urlaubstagen zeigst du, dass dir neben dem Job auch andere Dinge wichtig sind. Überlege dir also gut, was dir wichtig und frage nach diesen Themen. So nehmen die Interviewer einen authentischen Eindruck von dir mit.
Bei einem Vorstellungsgespräch ist eine offene und selbstbewusste Körperhaltung entscheidend, um Kompetenz und Sicherheit auszustrahlen. Achte darauf, Augenkontakt zu halten und authentisch zu lächeln, da dies Vertrauen und Engagement signalisiert. Zudem ist eine ruhige und kontrollierte Gestik hilfreich, um Nervosität zu minimieren und Professionalität zu vermitteln.
Ein Blick sagt mehr als tausend Worte, also sei dir deiner Körpersprache im Vorstellungsgespräch bewusst. Achte darauf, was du durch deine Haltung, Gestik und Mimik signalisierst, denn geschulte Personaler lesen leicht zwischen den Zeilen. Nutze den Smalltalk zu Beginn, um mit offener Haltung und ehrlichem Lächeln einen positiven ersten Eindruck zu schaffen.
In einer Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch ist es wichtig, dass du gut vorbereitet bist und deine Gehaltsvorstellungen auf fundierten Marktdaten und deiner beruflichen Erfahrung basierst. Wenn du den Job haben möchtest, dann zeige dich verhandlungsbereit und offen für Kompromisse, ohne dabei deine finanziellen Bedürfnisse und den Wert deiner Arbeit aus den Augen zu verlieren.
Wichtig ist dabei, den eigenen Marktwert realistisch einzuschätzen zu können.
Tipp: Zur optimalen Vorbereitung auf deine Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch, kannst den jobvector Gehaltsplaner nutzen.
Nutze den Schlussteil des Vorstellungsgesprächs, um deine Begeisterung für die Position und das Unternehmen durch wohlüberlegte Fragen zu unterstreichen, die deine Engagement für die Stelle widerspiegeln. Verdeutliche, wie du mit deinen Qualifikationen und deiner Motivation ideal auf die ausgeschrieben Position passt.
Zum Ende solltest du dich für das Gespräch bedanken und dein Interesse an einem nächsten Schritt im Auswahlprozess bekunden.
Tipps für den Abschied
Du kannst nach dem Bewerbungsgespräch weiter punkten, wenn du die Stelle haben möchtest. Lass dir das Gespräch nochmal durch den Kopf gehen und analysiere es. Wenn dir der Job wichtig ist, schreibe im Nachgang zum Bewerbungsgespräch eine E-Mail in der du dich für das Gespräch bedankst und nochmal hervorhebst, dass du auf die nächsten Schritte und eine positive Entscheidung freust. Nehme dabei konkreten Bezug auf die Interviewer und eure Absprachen.
Sollte sich die Antwort nach dem Bewerbungsgespräch nicht zu den besprochenen Zeiten erfolgen. Kannst du 2 Tage nach der Rückmeldefrist freundlich nachfragen, ob schon Entscheidungen zu einer möglichen Einstellung gefallen sind.
Optimal vorbereitet ins Vorstellungsgespräch