Das Bewerbungsschreiben, auch Anschreiben oder Bewerbungsanschreiben genannt, gibt dem Arbeitgeber einen Überblick über deine Motivation, Fähigkeiten und Erfahrungen. Ein gutes Bewerbungsschreiben ist entscheidend, weil es dem Arbeitgeber den ersten Eindruck von dir vermittelt.
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Das Bewerbungsschreiben ist die erste Seite deiner Bewerbung und sollte maximal eine DIN-A4 Seite lang sein. Das Anschreiben zeigt nicht nur deine Qualifikationen und Erfahrungen, sondern auch deine Motivation und Begeisterung für die Stelle. Ein gutes Bewerbungsschreiben kann den Unterschied zwischen einer Einladung zum Vorstellungsgespräch und einer Absage ausmachen.
Beachte bei deiner Bewerbung diese drei Tipps und du erhöhst deine Chancen auf ein Bewerbungsgespräch um ein Vielfaches.
Viele Bewerber lassen ihr Bewerbungsschreiben durch eine KI erstellen, um Zeit und Mühe zu sparen. Eine KI kann tatsächlich dabei helfen, das Anschreiben zu strukturieren und professionelle Formulierungen zu finden. Allerdings können KI-generierte Schreiben unpersönlich wirken und standardisiert erscheinen, wodurch du nur schwer aus der Masse heraussticht.
Dies zeigt auch eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Hierfür wurden 40 DAX-Konzerne dazu befragt, was sie von Bewerbungen mit Hilfe von KI halten. Für die befragten Unternehmen sei es nicht so wichtig, ob ein Bewerbungsschreiben mit KI oder ohne geschrieben wurde. Besonderen Wert legen die Unternehmen auf authentische Bewerbungen und die persönliche Motivation der Bewerber. Daher solltest du ein KI-generiertes Bewerbungsschreiben immer um deine persönliche Motivation und Erfahrung ergänzen!
Bei einer online Bewerbung solltest du dein Bewerbungsschreiben unbedingt als .pdf-Datei abschicken! DIN 5008, der Standard für die formale Gestaltung von Geschäftsbriefen und Dokumenten, gibt für Bewerbungen folgende Seitenränder vor:
Für dein Bewerbungsschreiben solltest du eine Schriftart wie Arial, Calibri oder Helvetica verwenden. Diese sind gut lesbar und wirken seriös. Die Schriftgröße sollte 11 oder 12 Punkt betragen, damit der Text gut lesbar ist. Achte darauf, dass die Formatierung durchgehend einheitlich ist, um einen ordentlichen und professionellen Eindruck zu hinterlassen.
Ganz oben in dein Bewerbungsschreiben kommen Absender, Empfänger und das aktuelle Datum. Zu Zeiten der Bewerbung per Brief wurde die Empfängeradresse stets im Briefkopf angegeben. Auch, wenn du deine Bewerbung per E-Mail schickst, solltest du die Empfängeradresse hinzufügen.
Absenderadresse: Oben links oder rechts, z. B.,
Max Mustermann
Musterstraße 1
12345 Musterstadt
Empfängeradresse: Zwei Zeilen unter der Absenderadresse, linksbündig, z. B.,
Firma XYZ
Frau/Herr Ansprechpartner
Beispielweg 2
54321 Beispielstadt
Datum und Ort: Rechtsbündig, eine Zeile unter der Empfängeradresse, z.B.,
Musterstadt, 01. Januar 2024
Achte unbedingt darauf, dass du die korrekte Anschrift verwendest! Nennst du hier die falsche Adresse oder ein anderes Unternehmen, landest du schnell im Aus.
Der Betreff ist die Überschrift deines Bewerbungsschreibens und der einzige Teil, der fettgedruckt sein sollte. Er steht unter der Empfängeradresse und enthält die Position, auf die du dich bewirbst, und gegebenenfalls eine Referenznummer. Diese Zeile hilft dem Empfänger, dein Anliegen sofort zu erkennen und richtig zuzuordnen.
Beispiel: Bewerbung als Softwareentwickler (Ref. 1234)
Die Einleitung des Anschreibens beginnt mit der Anrede des Ansprechpartners und sieht so aus:
Den Namen des Ansprechpartners findest du meist am Ende der Stellenanzeige. Sollte dort kein Name stehen, kannst du die angegebene Telefonnummer anrufen und dich nach dem Ansprechpartner erkundigen. Durch die direkte Anrede fühlt sich dieser persönlich angesprochen und deine Bewerbung hinterlässt einen guten Eindruck.
Solltest du keinen Namen herausfinden können, kannst du auch “Sehr geehrte Damen und Herren” schreiben – mache das aber nur, wenn es nicht anders geht!
Nach der Anrede folgt die Begründung für deine Bewerbung. Hier solltest du unbedingt Floskeln vermeiden. Diese verraten dem Personaler wenig über dich. Gleichzeitig lesen Personaler jeden Tag so viele Bewerbungen, dass sie diese Sätze vermutlich schon nicht mehr hören können.Die häufigsten Floskeln sind:
Damit dem Personaler deine Bewerbung positiv auffällt, solltest du schon in der Einleitung deine Motivation schildern. Erkläre, was dich am Produkt oder der Dienstleistung des Unternehmens interessiert und warum du dazu beitragen möchtest, es zu verbessern. Ein paar Beispiele:
„Sehr geehrter Herr XY,
von Ihrer Stellenanzeige fühlte ich mich sofort angesprochen.
Eine solche Einleitung hat zwei Vorteile: Sie hebt dein Bewerbungsschreiben von der Masse ab und sie bietet eine gute Überleitung zum Hauptteil.
Die erste Hürde ist geschafft: du hast das Interesse des Personalers geweckt! Jetzt geht es darum zu zeigen, dass du die ideale Person für diese Stelle bist. Das machst du im Hauptteil.
Im Hauptteil deines Bewerbungsschreibens solltest du erklären, was deine Arbeitsweise ausmacht: deine Qualifikationen und Erfahrungen, deine Erfolge, deine Motivation und deinen Charakter.
Aber Vorsicht: Liste nicht einfach nur Erfahrungen und Erfolge auf! Beschreibe, wie deine Fähigkeiten dir helfen, die Aufgaben aus der Stellenanzeige zu bewältigen. Nenne nur Qualifikationen, die für den Job relevant sind. Bisherige Erfahrungen und Erfolge belegst du am Besten mit konkreten Beispielen.
Einige Beispiele für den Hauptteil deines Bewerbungsschreibens:
Beispiel mit Berufserfahrung
Beispiel ohne Berufserfahrung
Wenn du deine Motivation für das Produkt oder die Dienstleistung des Unternehmens schon in der Einleitung beschrieben hast, gehe im Hauptteil näher auf das Unternehmen ein. Beantworte dabei die Frage “Was begeistert dich an der Unternehmenskultur?”.
Wichtig ist, dass du authentisch bleibst und erklärst, was dich motiviert. Erinner dich an die dpa-Umfrage zurück: Arbeitgeber legen besonderen Wert auf authentische Bewerbungen und die persönliche Motivation der Bewerber.
Beispiel für deine Motivation im Bewerbungsschreiben:
Im letzten Absatz deines Bewerbungsschreibens gehst du kurz und knapp auf drei wichtige Punkte ein: die Bitte zur Einladung zu einem Vorstellungsgespräch, deine Gehaltsvorstellung und dein frühestmöglicher Eintrittstermin.
Zeige, dass du dich darauf freust, deine Qualifikationen persönlich zu präsentieren. Damit signalisiert dein Interesse und Engagement.
Du kannst eines dieser Beispiele verwenden:
Tipp: Vermeide unbedingt Formulierungen wie “Über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch würde ich mich freuen.”. Diese klingen zwar bescheiden, signalisieren aber auch Unsicherheit. Deine Gehaltsvorstellung brauchst du natürlich nur angeben, wenn in der Stellenanzeige darum gebeten wird.
Zum Schluss verabschiedest du dich mit einem freundlichen Gruß, deinem Namen und deiner Unterschrift. Das kann so aussehen:
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Wichtig: Hinter “Mit freundlichen Grüßen” steht kein Komma. Das ist ein häufiger Fehler, den du vermeiden solltest. Schickst du deine Bewerbung als .pdf-Datei, dann ist eine Unterschrift nicht zwingend notwendig. Sie lässt deine Bewerbung jedoch professioneller aussehen.
Das Bewerbungsschreiben gibt dem Arbeitgeber einen Überblick über deine Motivation, Fähigkeiten und Erfahrungen und ist entscheidend für den ersten Eindruck. Beachte diese Tipps, um deine Chancen auf ein Bewerbungsgespräch zu erhöhen: