Die Entscheidung, eine berufliche Pause für die Familie einzulegen, ist ein bedeutsamer Lebensabschnitt. Doch erwähnt man die Elternzeit auch im Lebenslauf? Viele Bewerber sind unsicher, wie Arbeitgeber auf diese Unterbrechung reagieren könnten und ob sie als Nachteil angesehen wird. Die korrekte Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf kann jedoch verdeutlichen, dass man verantwortungsbewusst und organisiert ist. In diesem Artikel erfährst du, was Elternzeit ist, wer Anspruch darauf hat, ob und wie man sie im Lebenslauf angibt und wie Arbeitgeber darauf reagieren.
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Elternzeit ist ein gesetzlich verankertes Recht, das es Eltern ermöglicht, eine berufliche Pause einzulegen, um sich der Erziehung ihres neugeborenen oder adoptierten Kindes zu widmen. In Deutschland ist die Elternzeit im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) geregelt. Dieses Gesetz sichert Eltern die Möglichkeit, bis zu drei Jahre pro Kind von der Arbeit freigestellt zu werden, ohne dass das Arbeitsverhältnis beendet wird. Während dieser Zeit genießen die Eltern einen besonderen Kündigungsschutz.
Die Elternzeit kann von beiden Elternteilen genommen werden, entweder gemeinsam oder nacheinander, und sie haben die Möglichkeit, die Zeit in bis zu drei Abschnitte zu unterteilen. Insgesamt stehen jedem Elternteil bis zu 36 Monate Elternzeit zur Verfügung, wobei bis zu 24 Monate auch zwischen dem dritten und achten Lebensjahr des Kindes genommen werden können, wenn der Arbeitgeber zustimmt. Während der Elternzeit können die Eltern Elterngeld beantragen, das in der Regel 67 % des vorherigen Einkommens beträgt, jedoch maximal 1800 € monatlich.
Diese Regelung soll die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und Eltern die Möglichkeit geben, sich intensiv in den ersten Lebensjahren ihres Kindes einzubringen. Bei Mehrlingsgeburten oder der gleichzeitigen Adoption mehrerer Kinder verlängert sich die mögliche Dauer der Elternzeit entsprechend. Elternzeit ist somit ein wichtiger Bestandteil der Familienpolitik in Deutschland, der Eltern unterstützt, ihre beruflichen und familiären Verpflichtungen in Einklang zu bringen.
Anspruch auf Elternzeit haben alle Arbeitnehmer in Deutschland, die ein Kind in ihrem Haushalt betreuen. Dies umfasst sowohl Angestellte als auch Beamte und Auszubildende. Der Anspruch besteht, wenn das Arbeitsverhältnis den deutschen Arbeitsgesetzen unterliegt und das Kind im eigenen Haushalt lebt. Die Elternzeit kann von beiden Elternteilen gleichzeitig oder nacheinander genommen werden. Voraussetzung ist, dass die Elternzeit spätestens sieben Wochen vor Beginn beim Arbeitgeber beantragt wird.
Die Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf ist aus mehreren Gründen von großer Bedeutung. Eine der wichtigsten Überlegungen ist die Vermeidung von Lücken im Lebenslauf, da solche Lücken bei potenziellen Arbeitgebern oft negativ interpretiert werden. Durch das Einbinden der Elternzeit in den Lebenslauf zeigst du, dass du bewusst eine Pause für die Familie eingelegt hast und damit Verantwortung übernommen hast.
Elternzeit bietet die Möglichkeit, wertvolle Fähigkeiten zu entwickeln oder zu vertiefen, die auch im Berufsleben von Vorteil sind. Zum Beispiel erfordert die Kinderbetreuung ein hohes Maß an Organisation und Zeitmanagement, Fähigkeiten, die in vielen Berufen gefragt sind. Ebenso sind soziale und emotionale Kompetenzen wie Empathie und Konfliktlösung während der Elternzeit stark gefordert und können als wichtige Qualifikationen im Lebenslauf hervorgehoben werden.
Arbeitgeber schätzen zunehmend Mitarbeiter, die eine gute Work-Life-Balance anstreben und familiäre Verpflichtungen ernst nehmen. Die korrekte Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf signalisiert, dass du in der Lage bist, private und berufliche Interessen in Einklang zu bringen. Wichtig ist, dass die Elternzeit nicht verschwiegen wird, da falsche Angaben oder Lücken später zu unangenehmen Nachfragen oder sogar einer Kündigung führen können.
Je nach persönlicher Situation kann die Darstellung der Elternzeit im Lebenslauf variieren. Hier sind einige Tipps und Beispiele, wie die Elternzeit im Lebenslauf angegeben werden kann.
Befindest du dich in einem festen Arbeitsverhältnis, solltest du die Elternzeit direkt unter dem entsprechenden Job angeben. Dies erfolgt typischerweise im Abschnitt „Berufserfahrung“. Notiere die Elternzeit als weiteren Stichpunkt, beispielsweise wie folgt:
Beruflicher Werdegang
01/2018 – 03/2021: Marketing Manager, Firma XYZ, Berlin
Falls du während der Elternzeit nicht in einem festen Arbeitsverhältnis stehst, erstellst du einen eigenen Abschnitt im Lebenslauf. Dieser kann beispielsweise „Familienphase“ oder „Elternzeit“ genannt werden. Liste alle relevanten Aktivitäten und Weiterbildungen auf, um zu zeigen, dass du die Zeit produktiv genutzt hast:
Familienphase / Elternzeit
Viele Eltern sorgen sich, wie Arbeitgeber die Elternzeit im Lebenslauf bewerten. Wird die berufliche Auszeit als Nachteil angesehen und als Zeichen mangelnden Engagements interpretiert?
Einige Personalverantwortliche haben nach wie vor Vorbehalte gegenüber einer familienbedingten Auszeit. Zu den häufigsten Bedenken zählen folgende:
Bedenken der Arbeitgeber | Erklärung |
---|---|
Aktualität des beruflichen Wissens | Arbeitgeber fragen sich, ob längere Abwesenheit zu einem Verlust an aktuellem Wissen und beruflichen Fähigkeiten geführt hat. Sie befürchten, dass während der Elternzeit keine Weiterbildung stattgefunden hat |
Belastbarkeit | Es gibt die Annahme, dass Eltern durch familiäre Verpflichtungen weniger belastbar sein könnten. Dabei wird oft übersehen, dass die Organisation des Familienlebens eine starke Belastbarkeit und hervorragendes Zeitmanagement erfordert |
Eingewöhnung in neue Arbeitsprozesse | Nach einer längeren Elternzeit könnten Änderungen und Weiterentwicklungen in den Arbeitsprozessen eine Herausforderung darstellen. Arbeitgeber möchten sicher sein, dass der Bewerber sich schnell wieder einarbeiten kann. |
Verlorene praktische Arbeitsabläufe | Ähnlich wie beim Fachwissen gibt es Sorgen, dass praktische Arbeitsabläufe durch die Abwesenheit gelitten haben und der Wiedereinstieg dadurch erschwert wird. |
Flexibilität | Eltern sind möglicherweise nicht mehr so flexibel wie vor der Elternzeit. Arbeitgeber möchten wissen, wie viele Stunden pro Wochen sie verfügbar sind und ob sie in Vollzeit oder Teilzeit arbeiten können. |
Kinderbetreuung | Arbeitgeber fürchten, dass häufige Ausfälle durch Kinderkrankheiten oder geschlossene Betreuungseinrichtungen die Arbeitsleistung beeinträchtigen könnten |
Um diese Bedenken zu zerstreuen, sollten Eltern im Lebenslauf offen mit der Elternzeit umgehen und klar darstellen, wie sie diese Zeit genutzt haben, um relevante Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Eine transparente Darstellung der Elternzeit zeigt, dass du deine berufliche Entwicklung und deine familiären Verpflichtungen ernst nimmst. Diese Aspekte kannst du dabei positiv hervorheben: