Ratgeber Lebenslauf Fähigkeiten Lebenslauf
Skillset und Fähigkeiten um Lebenslauf

Fähigkeiten im Lebenslauf

Jan-Philipp Schreiber
Jan-Philipp Schreiber
Lesedauer: 8 Min.
Aktualisiert am: 27.08.2024

Fähigkeiten sind wichtiger Bestandteil deines Lebenslaufs und geben dem Arbeitgeber die Möglichkeit, dein Skillset schnell mit anderen Bewerbern zu vergleichen. Darum ist es wichtig, nur relevante Fähigkeiten in deinem Lebenslauf anzugeben und einen Überblick zu geben, auf welchem Level du die jeweiligen Skills beherrschst. In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Fähigkeiten im Lebenslauf erwartet werden, wo du sie platzieren musst und wie du diese angeben solltest.

Was sind Fähigkeiten im Lebenslauf?

Fähigkeiten im Lebenslauf umfassen alle Kenntnisse und Fertigkeiten, die ein Bewerber während seiner Ausbildung und Berufserfahrung erworben hat oder selbst erlernt hat. Diese Kompetenzen sollen dem potenziellen Arbeitgeber zeigen, dass der Bewerber für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist. Fachliche Fähigkeiten beziehen sich auf konkrete, berufsrelevante Kenntnisse wie IT-Kenntnisse, Sprachfertigkeiten oder technisches Know-how. Soziale Fähigkeiten, auch Soft Skills genannt, umfassen zwischenmenschliche Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Kommunikationsstärke und Problemlösungsfähigkeiten. Die Fähigkeiten sollten klar und präzise präsentiert werden und im Optimalfall durch Beispiele untermauert werden. Darüber hinaus sollten Bewerber die Relevanz ihrer Fähigkeiten zur angestrebten Position herausstellen.

Ein gut strukturierter Abschnitt zu den Fähigkeiten kann den Lebenslauf erheblich aufwerten und die Chancen auf ein Vorstellungsgespräch erhöhen. Um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, können die Fähigkeiten in Kategorien wie z. B. „EDV-Kenntnisse“ und „Sprachkenntnisse“ unterteilt werden. So lässt sich schnell erfassen, welche Kenntnisse der Bewerber mitbringt und wie diese zur ausgeschriebenen Stelle passen.

Beliebte Kenntnisse im Lebenslauf

Diese Tabelle zeigt die gefragtesten Kenntnisse in Lebensläufen. Die Daten stammen aus einer Auswertung von mehr als 10.000 Stellenanzeigen durch jobvector im Jahr 2024.

PlatzierungEDV-KenntnisseIT-KenntnisseSprachkenntnisseSonstige Kenntnisse
1.Microsoft Office-Programme, wie Word, Excel und PowerPointProgrammiersprache PythonDeutschProjektmanagement (PMP, Scrum, Agile)
2.Google Workspace (Docs, Sheets, Slides)Datenbankmanagement mit SQLEnglischDatenanalyse & Datenmanagement
3.Betriebssystem LinuxProgrmamiersprache JavaSpanischSuchmaschinenoptimierung
4.ERP-Systeme wie SAPCybersecurityFranzösischQualitätsmanagement & Qualitätssicherung
5.TroubleshootingProgrammiersprache C++ItalienischConsulting

Arbeitgeber in Deutschland legen bei EDV-Kenntnissen viel Wert auf Kenntnisse in Microsoft Office-Programme und Google Workspace. Die gefragtesten Programmiersprachen sind Python, Java und C++ aber auch Datenbankmanagement mit SQL ist sehr gefragt. In Stellenanzeigen sind vorrangig Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch gefragt. Bei den sonstigen Kenntnissen erwarten Arbeitgeber hauptsächlich Kenntnisse in Projektmanagement, Datenanalyse und Suchmaschinenoptimierung.

Wo werden Fähigkeiten im Lebenslauf angegeben?

Üblicherweise werden Fähigkeiten im Lebenslauf separat unterhalb der beruflichen Erfahrung oder der Ausbildung platziert. Dieser Abschnitt kann beispielsweise den Titel „Kenntnisse und Fähigkeiten“ oder „Kompetenzen“ tragen. Wichtig ist, die Fähigkeiten klar und übersichtlich zu präsentieren, sodass der Leser schnell erfassen kann, welche Qualifikationen der Bewerber mitbringt.

Einige Bewerber bevorzugen eine tabellarische Darstellung, um ihre Fähigkeiten strukturiert darzustellen. Dabei können die Fähigkeiten in Kategorien unterteilt werden, wie beispielsweise „Fachliche Kompetenzen“ und „Zertifikate und Weiterbildungen“. Eine weitere Möglichkeit ist die Unterteilung nach relevanten Bereichen wie „IT-Kenntnisse“, „Sprachkenntnisse“ und „Managementfähigkeiten“. Diese Struktur hilft, die Übersichtlichkeit zu erhöhen und die Relevanz der Fähigkeiten zur angestrebten Position zu verdeutlichen.

Hier ist ein Beispiel, wie die Fähigkeiten-Sektion im Lebenslauf strukturiert werden kann:

Kenntnisse und Fähigkeiten

  • IT-Kenntnisse:
    • MS Office (Word, Excel, PowerPoint) – Fortgeschritten
    • Programmierung in Python – Grundkenntnisse
    • Datenbankverwaltung (SQL) – Fortgeschritten
  • Sprachkenntnisse:
    • Deutsch – Muttersprache
    • Englisch – Fließend
    • Spanisch – Grundkenntnisse
  • Zertifikate und Weiterbildungen:
    • Projektmanagement-Zertifikat (PMP)
    • ITIL Foundation Zertifizierung
    • Weiterbildung in Digital Marketing (Google Digital Garage)

Die Fähigkeiten-Sektion sollte regelmäßig aktualisiert werden, um neue Kenntnisse und Fertigkeiten aufzunehmen. Durch die klare und strukturierte Darstellung der Fähigkeiten wird der Lebenslauf für den Arbeitgeber übersichtlicher und ansprechender, was die Chancen auf eine erfolgreiche Bewerbung erhöht.

EDV- und IT-Kenntnisse im Lebenslauf

EDV- und IT-Kenntnisse sind in vielen Berufen unverzichtbar und sollten im Lebenslauf detailliert aufgeführt werden. Diese Kenntnisse umfassen eine breite Spannweite von allgemeinen Computeranwendungen bis hin zu spezifischen technischen Fertigkeiten. EDV-Kenntnisse (Elektronische Datenverarbeitung) beziehen sich auf grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Standardsoftware und Büroanwendungen, die in nahezu jedem Berufsfeld benötigt werden. IT-Kenntnisse (Informationstechnologie) hingegen decken spezifische Fähigkeiten ab, die für die Berufe im Bereich der Informationstechnologie und verwandten Branchen notwendig sind.

Unterschied EDV- und IT-Kenntnisse

EDV-Kenntnisse beziehen sich auf allgemeine Computeranwendungen und grundlegende Softwarekenntnisse, die in vielen Berufen vorausgesetzt werden. Dazu zählen Microsoft Word, Microsoft Excel und Microsoft PowerPoint. Auch Kenntnisse in E-Mail-Programmen und grundlegenden Internetanwendungen fallen in diesen Bereich.

IT-Kenntnisse hingegen sind technischer Natur und betreffen spezifische Fähigkeiten im Bereich der Informationstechnologie. Dazu gehören Programmierkenntnisse in verschiedenen Programmiersprachen wie Python oder Java, Kenntnisse in der Verwaltung von Datenbanken wie SQL, und die Fähigkeit, Netzwerke zu konfigurieren und zu warten. IT-Kenntnisse sind vor allem in technischen Berufen wie Softwareentwicklung, Systemadministration oder IT-Consulting gefragt.

Zur Jobsuche

Beispiele für EDV- und IT-Kenntnisse im Lebenslauf

EDV-Kenntnisse:

  • MS Office: Fortgeschrittene Kenntnisse in Word, Excel und PowerPoint
  • Google Workspace: Erfahrung in der Nutzung von Google Docs, Sheets und Slides
  • E-Mail-Kommunikation: Sichere Anwendung von Microsoft Outlook und Gmail

IT-Kenntnisse:

  • Programmierung: Grundkenntnisse in Python und Java
  • Datenbankmanagement: Fortgeschrittene Kenntnisse in SQL und MySQL
  • Netzwerktechnik: Basiswissen in der Konfiguration von Routern und Switches

Sprachkenntnisse im Lebenslauf

Die Darstellung von Sprachkenntnissen im Lebenslauf gibt potenziellen Arbeitgebern Aufschluss über die kommunikativen Fähigkeiten eines Bewerbers gibt. Sprachkenntnisse sollten in einem separaten Abschnitt des Lebenslaufs, üblicherweise „Sprachkenntnisse“ oder unter „Kenntnisse und Fähigkeiten“ angegeben werden.

Es ist wichtig, das Sprachniveau möglichst präzise anzugeben. Dafür eignet sich der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER), der die Sprachkenntnisse in sechs Stufen (A1 bis C2) unterteilt. Alternativ können auch Bezeichnungen wie „Muttersprache“, „fließend“ oder „verhandlungssicher“ verwendet werden. Offizielle Sprachzertifikate, wie TOEFL für Englisch oder DELF für Französisch, können ebenfalls hinzugefügt werden, um die Angaben zu beweisen.

Hier ist eine Übersicht der GER-Niveaustufen und deren Bedeutung:

NiveaustufeBezeichnungBeschreibung
A1AnfängerKann einfache Ausdrücke verstehen und verwenden. Fähig, sich und andere vorzustellen und einfache Fragen zur Person zu stellen bzw. zu beantworten.
A2Grundlegende KenntnisseKann sich in routinemäßigen Situationen verständigen, in denen es um einen einfachen und direkten Austausch von Informationen über vertraute Themen geht.
B1Fortgeschrittene SprachverwendungKann die Hauptpunkte verstehen, wenn klare Standardsprache verwendet wird und wenn es um vertraute Dinge aus Arbeit, Schule, Freizeit usw. geht.
B2Selbstständige SprachverwendungKann sich so spontan und fließend verständigen, dass ein normales Gespräch mit Muttersprachlern ohne größere Anstrengung auf beiden Seiten möglich ist.
C1Fachkundige SprachverwendungKann ein breites Spektrum anspruchsvoller, längerer Texte verstehen und die impliziten Bedeutungen erkennen. Kann sich spontan und flüssig ausdrücken, ohne öfter deutlich erkennbar nach Worten suchen zu müssen.
C2Annähernd muttersprachliche KenntnisseKann praktisch alles, was er/sie liest oder hört, mühelos verstehen. Kann Informationen aus verschiedenen schriftlichen und mündlichen Quellen zusammenfassen und dabei Begründungen und Erklärungen in einer zusammenhängenden Darstellung wiedergeben.

Umfangreiche Informationen zu Sprachkenntnissen im Lebenslauf findest du in unserem Artikel „Sprachniveau Überblick”-Artikel.

Gehören Soft Skills in den Lebenslauf?

Im Lebenslauf können Soft Skills in einem separaten Abschnitt wie „Persönliche Kompetenzen“ oder „Soziale Fähigkeiten“ aufgeführt werden. Allerdings besteht die Gefahr, dass sie wie eine bloße Aufzählung wirken und nicht genügend Kontext bieten. Es ist besser, Soft Skills in die Beschreibung der beruflichen Erfahrungen zu integrieren, um zu zeigen, wie sie praktisch angewendet wurden. Dennoch sollte dieser Abschnitt prägnant bleiben, da der Lebenslauf in erster Linie einen Überblick über die berufliche und akademische Laufbahn bieten soll.

Das Anschreiben bietet eine bessere Gelegenheit, Soft Skills ausführlicher und mit Beispielen aus der Praxis darzustellen. Hier kann der Bewerber spezifische Situationen schildern, in denen er seine sozialen Fähigkeiten erfolgreich eingesetzt hat. Dies macht die Soft Skills für den Arbeitgeber greifbarer und überzeugender.

Zum Gehaltscheck

Beispiel:

„In meiner bisherigen Position als Projektmanager bei der XYZ GmbH habe ich meine Kommunikationsstärke unter Beweis gestellt, indem ich wöchentliche Meetings leitete und den Informationsfluss zwischen Teammitgliedern und externen Stakeholdern sicherstellte. Durch meine Teamfähigkeit konnte ich ein interdisziplinäres Team erfolgreich koordinieren, was zur termingerechten Fertigstellung wichtiger Projekte führte.“

Gehören Weiterbildungen in den Lebenslauf?

Weiterbildungen sollten in einem eigenen Abschnitt des Lebenslaufs aufgeführt werden, der typischerweise den Titel „Weiterbildungen“, „Fortbildungen“ oder „Zusätzliche Qualifikationen“ trägt. Dieser Abschnitt kann entweder nach der Berufserfahrung oder der Ausbildung platziert werden, je nachdem, welche Struktur den beruflichen Werdegang des Bewerbers am besten präsentiert.

Bei der Darstellung von Weiterbildungen im Lebenslauf ist es wichtig, klare und präzise Informationen zu geben. Jede Weiterbildung sollte mit dem Titel des Kurses, dem Namen der Institution, dem Zeitraum und gegebenenfalls dem erworbenen Zertifikat oder Abschluss aufgeführt werden. Es kann auch hilfreich sein, kurz den Inhalt oder die Relevanz der Weiterbildung für die angestrebte Position zu erläutern.

Beispiel:

Weiterbildungen

  • Projektmanagement-Zertifikat (PMP)
    PMI – Project Management Institute, 2023
    Inhalt: Methoden des Projektmanagements, Risikomanagement, Projektplanung und -kontrolle.
  • ITIL Foundation Zertifizierung
    AXELOS, 2022
    Inhalt: Grundlagen des IT Service Managements, Prozesse und Funktionen nach dem ITIL-Standard.
  • Weiterbildung in Digital Marketing
  • Google Digital Garage, 2021
  • Inhalt: Suchmaschinenoptimierung (SEO), Online-Werbung, Content-Marketing, Social Media Strategien.

Wann sollte der Führerschein in den Lebenslauf?

Der Führerschein sollte im Lebenslauf angegeben werden, wenn er für die angestrebte Stelle relevant ist. Dies trifft insbesondere auf Berufe zu, die regelmäßige Fahrten, Dienstreisen oder den Transport von Personen oder Waren erfordern. Typische Beispiele sind Positionen im Außendienst, in der Logistik oder bei Jobs, die Mobilität voraussetzen, wie etwa Service- oder Kundendiensttechniker.

Der Führerschein wird in einem eigenen Abschnitt wie „Zusätzliche Qualifikationen“ oder „Besondere Kenntnisse“ aufgeführt. Die genaue Führerscheinklasse sollte ebenfalls angegeben werden, um dem potenziellen Arbeitgeber einen vollständigen Überblick über die Fahrberechtigung zu geben.

Beispiel:

Besondere Kenntnisse

  • Führerschein Klasse B seit 2015
Jan-Philipp Schreiber

Jan-Philipp Schreiber

Content Marketing Manager

E-Mail Adresse

Jan-Philipp ist ein versierter Wirtschaftswissenschaftler und Experte für Gehalts- und Arbeitsmarkt-Themen. Mit seinem fundierten Fachwissen unterstützt er Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ambitionen zu verwirklichen. Jan-Philipp verfügt über ein breites Spektrum an Fachkenntnissen, insbesondere im Bereich von Gehaltsstrukturen, des Projektmanagements und Themen rund um Karriere & Bewerbung. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Tipps, aktuelle Branchentrends und sein Engagement für die berufliche Weiterentwicklung aus.
Weniger anzeigen