Geowissenschaftler widmen sich der Untersuchung der Erdoberfläche, der Atmosphäre, Ozeane und der Erdkruste. Ihre Arbeit ist entscheidend für die Entdeckung und Nutzung von Ressourcen, die Bewertung von Naturgefahren und die Lösung von Umweltproblemen Das umfasst verschiedene Teilgebiete, die zwecks Studierbarkeit des umfassenden Lernmaterials unterteilt sind, z. B. in Mineralogie, Hydrogeologie, Sedimentologie, Tektonik, Geophysik, Paläontologie. Interdisziplinär sind sie mehr oder weniger alle, jedoch werden in diesen Teilgebieten verschiedene Methoden und Fähigkeiten vermittelt, was spätestens im M.Sc.-Studium zu einer Spezialisierung führen kann. Diese Spezialrichtungen finden sich teilweise (aber nicht zwingend) in der Berufswelt wieder.
Inhalt
Eine Studie des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaften (BDG) besagt, dass 25 % der Geowissenschaftler in geowissenschaftlichen Ingenieurbüros angestellt sind. Im Bereich des öffentlichen Dienstes wie in Ämtern oder Behörden sind weitere 15 % der Geowissenschaftler* tätig. In der Forschung und den Hochschulen sind etwa 10 % der Geowissenschaftler* angestellt. Für die Industrie/Wirtschaft arbeiten 25 %. Ein großer Teil der Geowissenschaftler* ist mit 25 % fachfremd tätig.
brutto pro Jahr
Das Durchschnittsgehalt als Geowissenschaftler beträgt 52.762 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 46.363 € bis 58.004 € .
Eines der eher klassischen Tätigkeitsfelder eines Geowissenschaftlers* ist die Prospektion und die Planung des Abbaus von Rohstoffen bei einem Explorationsunternehmen. Besonders innerhalb von Deutschland sind die Stellen für Rohstoffgeologen* jedoch begrenzt. Da die Rohstoffpreise steigen, ist jedoch ein wachsender Anteil an Stellenangeboten insbesondere im Ausland zu beobachten.
Geowissenschaftler haben eine Vielzahl von Spezialisierungsmöglichkeiten, die es ihnen erlauben, sich auf verschiedene Aspekte der Erde und ihrer Prozesse zu konzentrieren. Eine populäre Spezialisierung ist die Hydrogeologie, die sich mit der Verteilung und Bewegung von Grundwasser befasst, was besonders in Bereichen der Wasserversorgung und Umweltsanierung wichtig ist. Paläontologen, die sich auf die Erforschung fossiler Organismen spezialisieren, tragen zum Verständnis der Erdgeschichte und der evolutionären Prozesse bei. Petrologen konzentrieren sich auf die Entstehung und Zusammensetzung von Gesteinen, was für die Erforschung von Bodenschätzen und die Bewertung geologischer Risiken essentiell ist. Schließlich gibt es auch Geophysiker, die physikalische Methoden anwenden, um die Struktur und Dynamik der Erde zu untersuchen, was unter anderem in der Erdölindustrie und bei der Erdbebenforschung von großer Bedeutung ist. Diese Spezialisierungen zeigen, wie Geowissenschaftler durch ihre Expertise in spezifischen Bereichen wichtige Beiträge zu Umweltfragen und Ressourcenmanagement leisten können.
Als Geowissenschaftler verdient man in Deutschland durchschnittlich ca. 55.000 € im Jahr. Die Gehaltsspanne liegt zwischen 45.000 Eur und 75.000 EUR. Im öffentlichem Dienst werden Geowissenschaftler nach den entsprechenden der Tarife im öffentlichen Dienst bezahlt.
Ein Großteil der Geowissenschaftler* arbeitet als Berater*, sowohl in kleineren Beratungsbüros als auch bei großen Konzernen. Das Tätigkeitsspektrum reicht von Baugrundbewertungen über das Einschätzen von Naturrisiken wie Hangrutschungen, Erdbeben, Vulkanismus bis hin zu Fragen der Altlastensanierung. Um in diesem Bereich gute Einstiegschancen zu haben, ist innerhalb der Geowissenschaften eine Spezialisierung schon während des Studiums auf Gebiete wie angewandte Geologie oder Hydrogeologie bzw. Hydrologie von Vorteil. Prinzipiell hängt es von der Branche und der Spezialisierung des Unternehmens ab, welche Fachrichtung gesucht ist.
Weitere Einsatzmöglichkeiten bieten sich an öffentlichen bzw. staatlichen Einrichtungen. Vor allem die geologischen Landesämter und Dienste versprechen hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten für Geowissenschaftler*. Es werden alle für das jeweilige Bundesland relevanten geowissenschaftlichen Daten erhoben und aufgearbeitet. Anschließend werden die gesamten Daten ausgewertet, aufbereitet und veröffentlicht, um sie der interessierten Öffentlichkeit aber auch Unternehmen zugänglich zu machen. Die Ämter sind auch für die Festlegung von Richtlinien und Bestimmungen und z. B. Grenzwerten zuständig. Geowissenschaftler* in Behörden beschäftigen sich auch mit der Einschätzung von Naturrisiken wie dem Risiko von Felsstürzen oder Hangrutschungen. In den Landesämtern und geologischen Diensten sind Geowissenschaftler* nahezu aller Fachgebiete der Geowissenschaften vertreten.
Da sich viele Teilbereiche der Geowissenschaften intensiv mit der Grundlagenforschung befassen, ist die Beschäftigung an einer Universität oder einer Forschungseinrichtung ebenfalls ein attraktives Einsatzfeld. Der Karriereweg führt nach dem Studium üblicherweise über eine Doktorarbeit zu einer Postdoc-Stelle. Die Postdoc-Zeit bietet die Möglichkeit, sich wissenschaftlich weiter zu spezialisieren und das eigene Forschungsgebiet aufzubauen. Unbefristete Festanstellungen gibt es zum Teil im universitären Mittelbau und natürlich bei einer Professur. Das Spektrum an möglichen Forschungsfeldern ist sehr weit gefächert. Es reicht von neuen Methoden der Altlastensanierung bis zu Untersuchungen im Bereich des Vulkanismus.
Gut ausgebildete Rohstoffgeologen sind deshalb gefragte Fachkräfte. Besteht also der Wunsch, in diesem Sektor Fuß zu fassen, ist eine gute lagerstättenkundliche Ausbildung erforderlich. Die Bereitschaft zu internationalen Reisen ist unabdingbar, da die meisten Rohstoffe nicht mehr in Deutschland oder Europa abgebaut werden. Für Geologen*, die an einer internationalen Karriere interessiert sind, bietet die Rohstoffbranche spannende Perspektiven. Schon während des Studiums und auch später im beruflichen Alltag kann eine hohe Reisebereitschaft gefordert sein.
Spannende Arbeitgeber für Geowissenschaftler in der Industrie sind Unternehmen, die sich mit Rohstoffen aller Art (fossil, mineralisch, Wasser) befassen. Weitere interessante Stellenangeboten mit guten Karriereperspektiven bieten sich im Bereich des Umweltschutzes.
Aufgrund der Interdisziplinarität sind viele Geowissenschaftler* fachfremd beschäftigt. Die Geowissenschaften decken ein sehr breites Spektrum der Naturwissenschaften ab. Abhängig von der jeweiligen Spezialisierung können die Berührungspunkte mit den Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften mehr oder weniger intensiv sein. Geowissenschaftler* sind deshalb in sehr vielfältigen Feldern tätig. Oft werden im Rahmen von Modellierungen während des Studiums eine oder mehrere Programmiersprachen erlernt. Gepaart mit einem grundsätzlichen naturwissenschaftlichen und technischen Verständnis sind Geowissenschaftler* daher auch in der IT und Softwareentwicklung für viele Unternehmen attraktiv. Berufliche Perspektiven bieten sich auch in der Entwicklung und Anwendung der instrumentellen (chemischen) Analytik.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes gibt es im Sommersemester 2023 insgesamt 13.489 Studierende in Studiengängen der Geowissenschaften. Zu den Studiengängen mit den meisten Studierenden gehören Geowissenschaften, Geophysik und Geoökologie. Meteorologie, Geologie/Paläontologie und Mineralogie sind eher kleine Studiengänge mit jeweils weniger als 1.000 Studierenden deutschlandweit. Der Studiengang Ozeanographie hat deutschlandweit im Sommersemester 2023 sogar nur 12 Studierende.
Wo gibt es aktuell die meisten Geowissenschaftler Jobs?
Studiengang | Anzahl Studierende |
---|---|
Geologie/Paläontologie | 399 |
Geoökologie | 1.219 |
Geophysik | 1.747 |
Geowissenschaften allgemein | 8.953 |
Meteorologie | 974 |
Mineralogie | 185 |
Ozeanographie | 12 |
Die Berufsaussichten für Geowissenschaftler* sehen sehr vielversprechend aus. Aufgrund des steigenden Rohstoffbedarfs und der immer stärker werdenden Rolle von Fragen des Umweltschutzes und erneuerbarer Energien werden diese auch kontinuierlich besser. Absolventen* im Bereich der Geowissenschaften stehen vor einer breiten Palette von beruflichen Perspektiven. Dabei können Sie mit der Wahl der Hochschule, der Durchführung von Praktika und einer entsprechenden Ausrichtung des Studiums frühzeitig die Weichen für ihren Karriereweg legen!