Ratgeber Berufe Softwareentwickler
Softwareentwickler schaut auf Bildschirm. Im Vordergrund ist ein Monitor mit Code zu sehen.

Softwareentwickler – Aufgaben, Gehalt & Karriere

Stephan Schmid
Stephan Schmid
Lesedauer: 7 Min.
Aktualisiert am: 02.10.2024

Ein Softwareentwickler ist ein IT-Experte, der sich mit der Entwicklung, Gestaltung und Implementierung von Softwareprogrammen befasst. Sie nutzen Programmiersprachen, Entwicklertools und Softwareentwicklungsprinzipien, um Anwendungen und Systeme zu erstellen, die spezifische Aufgaben erfüllen oder Probleme lösen. Je nach Kontext werden Softwareentwickler auch als Programmierer oder Software Developer bezeichnet. Der Beruf umfasst eine breite Palette von Tätigkeiten, von der Analyse der Benutzeranforderungen über das Schreiben und Testen von Code bis hin zur Wartung und Aktualisierung von Softwareprodukten.

Was macht ein Softwareentwickler?

Softwareentwickler beschäftigen sich mit einer breite Palette von Aufgaben, von der Analyse der Bedürfnisse des Nutzers die in Anforderungen an die Software münden über das Design und die Codierung von Anwendungen bis hin zur Wartung und Aktualisierung bestehender Programme. Je nach Schwerpunkt der Position, in welchem ein Softwareentwickler tätig ist, unterscheiden sich die Aufgaben von Entwickler zu Entwickler. Die Aufgaben eines Softwareentwicklers reichen von der Anforderungsanalyse und der Programmierung über das Testen und Implementieren bis zur Wartung der Software.

  1. Anforderungsanalyse: Die Analyse von Anforderungen ist ein wichtiger Schritt in der Softwareentwicklung und daher häufig eine Teilaufgabe eines Softwareentwicklers. Dabei geht es darum, die Bedürfnisse und Anforderungen der Benutzer* zu verstehen und in technische Anforderungen (Requirements) für die Software umzuwandeln. Die Anforderungsanalyse kann auch in Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen durchgeführt werden, beispielsweise dem Produktmanagement. Durch eine gründliche Analyse der Anforderungen wird sichergestellt, dass die entwickelte Software den Bedürfnissen der Benutzer und der eigentlichen Problemstellung entspricht.
  2. Programmieren: Programmieren oder Coding ist die wohl prominenteste Aufgabe eines Softwareentwicklers. Hierbei geht es darum, den Quellcode für die Software zu erstellen, der die definierten Anforderungen umsetzt. Der Code muss dabei verschiedenen Kriterien wie Lesbarkeit, Wartbarkeit, Effizienz und Skalierbarkeit gerecht werden.
  3. Testen: Das Testen von Softwarelösungen ist stets Teil der Entwicklung. Der Softwareentwickler führt Tests wie Unit-Tests, Integrationstests und Systemtests durch, um sicherzustellen, dass die Software möglichst fehlerfrei und sicher läuft.
  4. Implementation: Nachdem der Code getestet wurde, kann er implementiert werden. Implementation und Hosting erfolgt dabei über Versionsverwaltungssysteme wie Git. Das ermöglicht die Zusammenarbeit im Team und die Nachvollziehbarkeit von Änderungen. Für die Integration des Codes in den Live-Quellcode und die Bereitstellung der Änderungen in der Produktionsumgebung können Continuous-Integration- und Continuous-Deployment-Tools wie Jenkins, Travis CI oder GitLab CI verwendet werden. Diese Tools automatisieren den Build-, Test- und Bereitstellungsprozess, um eine effiziente Entwicklung und Bereitstellung sicherzustellen.
  5. Wartung bestehender Programme: Mit der Wartung bestehender Programme stellt der Softwareentwickler sicher, dass die Software weiterhin reibungslos funktioniert und geänderten Anforderungen gerecht wird.  Im Rahmen der Wartung kann der Entwickler* auch vorhandene Funktionen optimieren oder neue Funktionen hinzufügen, um die Benutzererfahrung zu verbessern. Die Wartung bestehender Programme ist ein fortlaufender Prozess, der dazu beiträgt, die Qualität und Leistung der Software langfristig zu gewährleisten.

Was verdient ein Softwareentwickler?

Im Durchschnitt verdienen Softwareentwickler ca. 55.000 € Brutto im Jahr, das entspricht einem Gehalt von 4.453 € pro Monat. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt eines Software Developers beträgt ca. 42.000 € brutto jährlich, also 3.500 € brutto monatlich. Das Gehalt eines Softwareentwicklers hängt von vielen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Unternehmensgröße, dem Standort und natürlich der Berufserfahrung. Mehr Informationen zum Gehalt von Softwareentwicklern findest du auf unserer Übersicht zum Softwareentwickler Gehalt.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Softwareentwickler?

Durchschnittsgehalt
58.072 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Softwareentwickler beträgt 58.072 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 48.000 € bis 70.000 € .

BerufØ EinstiegsgehaltGehaltsspanne
Softwareentwickler 49.978 €46.360€ - 61.188€
Frontend Entwickler54.600 €52.800 € - 64.400 €
Backend Entwickler52.100 €51.400 € - 61.900 €
Fullstack Entwickler48.100 €46.500 € - 58.900 €
Quelle: jobvector Softwareentwickler Befragung 2024

Was muss ein Softwareentwickler können?

Als Softwareentwickler sind Programmierkenntnisse das A und O. Laut der Developer Survey 2023 von Stack Overflow sind die weltweit am häufigsten verwendeten Programmiersprachen: JavaScript / TypeScript, Python, Bash / Shell, C#, C++, Java und PHP. Wofür du welche Programmiersprache verwendest, erfährst du in unserem Leitfaden für Programmiersprachen.

Neben Programmierkenntnissen benötigen Softwareentwickler auch ein gutes Verständnis für Datenstrukturen, kritisches Denkvermögen sowie Problemlösungs- und Kommunikationsfähigkeiten. Diese Fähigkeiten helfen dir, Anforderungen für die Software festzulegen (ggf. in Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten) und umzusetzen.

Wie werde ich Softwareentwickler?

Der klassische Weg in die Softwareentwicklung ist ein Hochschulstudium der Informatik mit Schwerpunkt Softwareentwicklung. Da Softwareentwickler gerade stark gefragt sind, genügt ein Ba­che­lor­ab­schluss meinst für den Berufseinstieg aus. Für speziellere Gebiete der Softwareentwicklung wie im Maschine Learning oder im Full Stack Development ist ein Masterabschluss mit entsprechendem Schwerpunkt eine gute Grundlage.

Top-Unternehmen für Softwareentwickler

HENSOLDT Sensors
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT
Stadtwerke München
TRON -Translationale Onkologie an der Universitätsmedizin der JGU Mainz
Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)

Es gibt unterschiedliche Wege, um die Karriere als Softwareentwickler zu starten. Auch mit einer IT-Ausbildung kannst du in die Softwareentwicklung einsteigen, beispielsweise als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung. Das wichtigste sind deine Programmierfähigkeiten – ohne einen der genannten Abschlüsse kannst du deine Kenntnisse auch in Form von privaten Projekten darlegen.

Jobs & Karriere für Softwareentwickler

Softwareentwickler haben aufgrund der ständigen technologischen Fortschritte und der hohen Nachfrage nach Digitalisierung ausgezeichnete Karriereaussichten. Sie können in einer Vielzahl von Branchen tätig sein, von Start-ups bis zu multinationalen Konzernen, und haben die Möglichkeit, schnell in leitende Positionen aufzusteigen. In der Softwareentwicklung wird häufig zwischen drei Typen von Software Developern unterschieden: Frontend-, Backend- und Fullstack-Entwickler.

Frontendentwickler

Frontendentwickler sind für die Gestaltung und Umsetzung der Benutzeroberfläche einer Anwendung verantwortlich. Im Fall einer Banking-App kümmert sich der Programmierer hier um die visuelle Darstellung des Dashboards, das Layout der Kontoinformationen und die Benutzerinteraktionen wie das Einloggen, das Überweisen von Geldern und das Anzeigen von Transaktionsverläufen. Ein Beispiel dafür wäre die Implementierung eines interaktiven Dashboards, das dem Benutzer einen schnellen Überblick über seinen Kontostand, seine letzten Transaktionen und möglicherweise auch personalisierte Finanzdiagramme bietet. Der Frontendentwickler* nutzt dabei HTML, CSS und JavaScript, sowie Frameworks wie React oder Vue.js, um die Benutzeroberfläche zu erstellen und sicherzustellen, dass sie benutzerfreundlich, ansprechend und funktional ist.

Backendentwickler

Backendentwickler sind für die Entwicklung und Implementierung der serverseitigen Logik und Datenbanken verantwortlich, die die Funktionalität der Anwendung unterstützen. Im Kontext einer Banking-App würde der Backendentwickler die Schnittstellen entwickeln, die es der App ermöglichen, mit der Datenbank zu kommunizieren, Benutzeranfragen zu verarbeiten und die erforderlichen Geschäftslogiken auszuführen. Ein Beispiel dafür wäre die Entwicklung einer API (Application Programming Interface), die es der App ermöglicht, Benutzerkontoinformationen abzurufen, Transaktionen durchzuführen und sicherzustellen, dass alle Operationen sicher und effizient ausgeführt werden. Der Backendentwickler verwendet dabei Programmiersprachen wie Java, Python oder Node.js sowie Datenbanktechnologien wie SQL oder MongoDB, um eine robuste und skalierbare Backend-Infrastruktur bereitzustellen.

Fullstack-Entwickler

Fullstack-Entwickler haben das Fachwissen sowohl im Frontend- als auch im Backend-Bereich und können daher alle Aspekte einer Anwendungsentwicklung abdecken. In Bezug auf die Entwicklung einer Banking-App würde ein Fullstack-Entwickler sowohl für die Benutzeroberfläche als auch für die Backend-Logik verantwortlich sein.

Wo gibt es aktuell die meisten Softwareentwickler Jobs?

Programmierer

Programmierer fokussieren sich vor allem auf das Entwickeln und Debuggen von Code in Sprachen wie Java, Python und C++, um bestimmte Funktionalitäten oder Projektanforderungen zu realisieren. Sie spezialisieren sich häufig auf bestimmte technische Bereiche und bearbeiten gezielte Segmente eines Projekts. Dabei verwenden sie auch moderne Sprachen wie JavaScript, Ruby und Go, um effiziente Lösungen zu entwickeln.

Softwareentwicklung und KI

Künstliche Intelligenz (KI) hat das Potenzial, den Arbeitsmarkt für Softwareentwickler erheblich zu beeinflussen. Durch die Automatisierung bestimmter Entwicklungsprozesse kann eine KI repetitive Aufgaben übernehmen und Software Developer entlasten, sodass sie sich auf komplexere und kreativere Aspekte ihrer Arbeit konzentrieren können. Darüber hinaus ermöglicht KI die Entwicklung intelligenterer und autonomer Systeme, die in der Lage sind, auf sich ändernde Anforderungen und Umgebungen zu reagieren. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für innovative Anwendungen und Dienstleistungen, die von Softwareentwicklern konzipiert und umgesetzt werden können. Allerdings könnten einige traditionelle Entwicklungsarbeiten durch KI automatisiert werden, was zu einer Veränderung des Arbeitsmarktes führen könnte. Dennoch wird die Nachfrage nach Softwareentwicklern weiterhin bestehen, da menschliche Expertise und Kreativität nach wie vor entscheidend sind, um komplexe Probleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln. Insgesamt wird die Integration von KI-Technologien den Softwareentwicklungsprozess verbessern und die Möglichkeiten für Fachkräfte in diesem Bereich erweitern.

Stephan Schmid

Stephan Schmid

Head of Marketing

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Stephan ist Naturwissenschaftler, mit jahrelanger Erfahrung in Forschung und Lehre, der nach seiner Zeit im Labor eine Karriere im Spannungsfeld Medienberatung, Kommunikation, Public Relations und digitalem Marketing begonnen hat. Seit Langem ist Stephan als Autor von Medical Writing und Karriere-Ratgebern bis hin zu Branchen-Artikeln für die Pharma- und Biotechnologie-Branche tätig. Bei jobvector verantwortet er in Führungsposition als Head of Marketing diverse Tätigkeitsbereiche wie Projektmanagement, IT-Business-Analyse, Performance-Marketing und Web-Analytics.
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