Der Doktortitel „Dr.“ steht für den akademischen Doktorgrad, der belegt dass sein Träger einen eigenständigen und relevanten Beitrag zu Wissenschaft geleistet hat. Der Doktortitel wird nach Abschluss einer Promotion an Universitäten und gleichgestellten Hochschulen verliehen. Der Doktortitel weist die Fähigkeit zur selbstständigen wissenschaftlichen Arbeit nach und wird in verschiedenen Fachrichtungen erworben. Hier erfährst du, welche Doktortitel es gibt und wie die Doktortitel in der verschiedenen Fachrichtungen bezeichnet werden.
Inhalt
In Deutschland gibt es verschiedene Doktortitel für unterschiedliche Fachbereiche, darunter Dr. med. für Doktor der Medizin, Dr. rer. nat. für Doktor der Naturwissenschaften, Dr. phil. für Doktor der Geisteswissenschaften, Dr. iur. für Doktor der Rechtswissenschaften, Dr.-Ing. für Doktor der Ingenieurwissenschaften, Dr. rer. pol. für Doktor der Politikwissenschaften und Dr. oec. für Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Die Bezeichnung nach dem Dr. zeigt, in welchem wissenschaftlichen Gebiet der Doktorgrad verliehen wurde.
Doktortitel | steht für | Doktorgrad Bereich |
---|---|---|
Dr. med. | medicinae | Doktor der Medizin |
Dr. rer. nat. | rerum naturalium | Doktor der Naturwissenschaften |
Dr. rer. medic. | rerum medicarum | Doktor der medizinischen Wissenschaften |
Dr.-Ing. | Ingenieur | Doktor der Ingenieurwissenschaften |
Dr. phil. | philosophiae | Doktor der Geisteswissenschaften |
Dr. oec. | oeconomiae | Doktor der Wirtschaftswissenschaften |
Dr. iur. | iuris | Doktor der Rechtswissenschaften |
Dr. rer. pol. | rerum politicarum | Doktor der Politikwissenschaften |
“Dr. med.” ist der Doktor der Medizin. Das Wort medicinae im Doktortitel Dr. med. steht für „der Medizin“ und kommt aus dem Lateinischen. In diesem Kontext bedeutet „Doctor medicinae“ (Dr. med.) „Doktor der Medizin“.
Der Doktortitel Dr. med. (Doctor medicinae) wird in der Regel in den Fachbereichen der Humanmedizin verliehen. Er deckt damit ein breites Spektrum medizinischer Disziplinen ab, darunter: Allgemeinmedizin, Innere Medizin, Chirurgie, Pädiatrie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurologie, Dermatologie, HNO-Heilkunde (Hals-Nasen-Ohren) und Augenheilkunde.
Der Doktortitel Dr. med. kann in bestimmten Bereichen mit weiteren Zusätzen versehen werden. Beispiele sind der Dr. med. dent. für Zahnmediziner und Dr. med. vet. für Tierärzte.
“Dr. rer. nat.” ist der Doktor der Naturwissenschaften. Die Abkürzung „rer. nat.“ im akademischen Grad „Dr. rer. nat.“ entspringt dem lateinischen Ausdruck rerum naturalium, was „der Naturwissenschaften“ bedeutet.
Der Doktortitel „Dr. rer. nat.“ (Doctor rerum naturalium) wird in einer Vielzahl von naturwissenschaftlichen Fächern verliehen. Dazu gehören unter anderem: Chemie, Biologie, Physik, Geowissenschaften, Mathematik, Informatik, Pharmazie und Umweltwissenschaften. Der Doktorgrad Dr. rer. nat. kann in weiteren naturwissenschaftlichen Disziplinen erworben werden, je nach den spezifischen Forschungsrichtungen der jeweiligen naturwissenschaftlichen Fakultäten der Universitäten.
“Dr. rer. medic.” ist der Doktor der medizinischen Wissenschaften. Der Teil rer. medic. in Dr. rer. medic steht für rerum medicarum – lateinisch für “der medizinischen Wissenschaften”. Der „Dr. rer. medic.“ ist ein Doktortitel, der nicht auf praktische klinische Medizin ausgerichtet ist, sondern auf Forschungsfelder wie medizinische Biologie oder medizinische Physik.
“Dr.-Ing.” ist der Doktor der Ingenieurwissenschaften. „Ing.“ im Doktortitel „Dr.-Ing.“ steht für Ingenieur, was den Bezug zum Fachgebiet der Ingenieurwissenschaften herstellt. Der akademische Grad „Dr.-Ing.“ (Doktor der Ingenieurwissenschaften) wird in einer Vielzahl von ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen verliehen. Dazu gehören unter anderem Maschinenbau, Elektrotechnik, Bauingenieurwesen, Informatik, Informationstechnik, Verfahrenstechnik, Fahrzeugtechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Werkstoffwissenschaften, Umwelttechnik, Biotechnologie und Bioingenieurwesen. Innerhalb des Ingenieurwesens gibt es je nach Schwerpunkt der technischen Fakultäten weitere Fachgebiete, die den akademischen Grad des Dr.-Ings. verleihen.
“Dr. phil.” ist der Doktor der Philosophie oder Geisteswissenschaften. „Phil.“ im Doktortitel „Dr. phil.“ steht für philosophiae – lateinisch für Philosophie, was den Bezug zu den Geisteswissenschaften herstellt. Der akademische Grad „Dr. phil.“ wird in einer Vielzahl von Fachbereichen wie Geschichte, Soziologie, Sprachwissenschaften, Literaturwissenschaft, Philosophie, Psychologie und Pädagogik verliehen. Innerhalb dieser Felder gibt es, je nach Schwerpunkt der philosophischen Fakultäten, weitere Spezialisierungen, die zum akademischen Grad des Dr. phil. führen.
“Dr. oec.” ist der Doktor der Wirtschaftswissenschaften. Die Abkürzung „oec.“ im akademischen Grad „Dr. oec.“ basiert auf dem lateinischen Ausdruck oeconomiae, was „der Wirtschaftswissenschaften“ bedeutet. Der Doktortitel „Dr. oec.“ (Doctor oeconomiae) wird in verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Disziplinen verliehen, dazu zählen unter anderem Betriebswirtschaftslehre, Finanzwissenschaften, Volkswirtschaftslehre und Marketing. Diese Liste ist nicht abschließend, da der Grad Dr. oec. je nach den spezifischen Forschungsbereichen der jeweiligen Universitäten in verschiedenen wirtschaftswissenschaftlichen Feldern erworben werden kann.
“Dr. iur.” ist der Doktor der Rechtswissenschaften. Die Abkürzung „iur.“ im akademischen Grad „Dr. iur.“ leitet sich vom lateinischen iuris ab, was „des Rechts“ bedeutet. Der Doktortitel „Dr. iur.“ (Doctor iuris) wird in Rechtswissenschaften verliehen und deckt Bereiche wie Zivilrecht, Strafrecht, Öffentliches Recht und Internationales Recht ab. Der Grad kann in weiteren rechtswissenschaftlichen Disziplinen erworben werden, je nach den spezifischen Forschungsrichtungen der juristischen Fakultät der Universitäten.
“Dr. rer. pol.” ist der Doktor der Politikwissenschaften. Die Abkürzung „rer. pol.“ im akademischen Grad „Dr. rer. pol.“ leitet sich vom lateinischen Ausdruck „rerum politicarum“ ab, was „der politischen Wissenschaften“ oder „der Staatswissenschaften“ bedeutet. Der Doktortitel „Dr. rer. pol.“ (Doctor rerum politicarum) wird in einer Reihe von sozial- und politikwissenschaftlichen Fächern verliehen, darunter Politikwissenschaft, Volkswirtschaftslehre, Teile der Betriebswirtschaftslehre, Soziologie, und ähnliche Felder. Diese Liste ist nicht abschließend, da der Dr. rer. pol. in verschiedenen Disziplinen innerhalb der Politik- und Sozialwissenschaften erworben werden kann, je nach den spezifischen Forschungsrichtungen und Schwerpunkten der jeweiligen Universitäten
„Dr.“ (Abkürzung für Doktor) und „Ph.D.“ (Abkürzung für Philosophiae Doctor) sind beides akademische Grade, die nach umfangreicher Forschung verliehen werden. Der „Dr.“ bezieht sich auf einen traditionellen, fachspezifischen Doktortitel in Ländern wie Deutschland, während „PhD“ (Doctor of Philosophy) ein international anerkannter Forschungsdoktortitel ist, der in einer Vielzahl von Disziplinen verliehen wird. Dr. und PhD unterscheiden sich jedoch in Herkunft und Anwendung. Der „Dr.“-Titel wird in vielen Ländern in verschiedenen Fachrichtungen verliehen, während der „PhD“ hauptsächlich im angelsächsischen Raum universell über Fachbereiche hinweg eingesetzt wird.
„Dr.“ und „PhD“ sind also akademische Grade, die gleichermaßen in der wissenschaftlichen Gemeinschaft anerkannt sind, haben aber unterschiedliche Traditionen und Strukturen.
Der Ph.D. ist typischerweise ein reines Forschungsdoktorat, im Gegensatz zu deutschen Doktortiteln, bei denen eine enge Anbindung an den Doktorvater oder die Doktormutter üblich ist. Ph.D.-Programme sind in der Regel verschulter und projektbezogener, wobei die Studierenden auch mit mehreren Professoren an einem Forschungsprojekt arbeiten können.
Einen Doktortitel darf tragen, wer ein entsprechendes Promotionsverfahren erfolgreich abgeschlossen hat. Dies beinhaltet in der Regel die Anfertigung, Veröffentlichung und Verteidigung einer Dissertation (Doktorarbeit), die einen relevanten Beitrag zum wissenschaftlichen Fachgebiet leistet. Der Doktorgrad wird an Absolventen verliehen, die eine Promotion in einem wissenschaftlichen Fachgebiet erfolgreich abgeschlossen haben.
Der Erwerb eines Doktortitels in Deutschland erfordert in der Regel die Anfertigung einer Dissertation (Doktorarbeit) und das Bestehen einer mündlichen Prüfung (Disputation oder Rigorosum).
In Deutschland und in vielen anderen Ländern ist der Doktortitel („Dr.“) rechtlich anerkannt und kann als offizieller Teil des Namens geführt werden. Das bedeutet, dass Personen, die einen Doktortitel besitzen, diesen in offiziellen Dokumenten und in der Ansprache verwenden dürfen. Der Titel wird vor dem Namen platziert, zum Beispiel „Dr. Max Mustermann“.
In Deutschland haben Personen, die einen Doktortitel erworben haben, das Recht, diesen Titel in ihren Personalausweis und Reisepass eintragen zu lassen. Der Doktortitel wird rechtlich als Teil des Namens anerkannt. Im Personalausweis oder Reisepass wird üblicherweise nur der allgemeine Doktortitel „Dr.“ eingetragen, unabhängig von der spezifischen Fachrichtung wie Dr. med., Dr. rer. nat., Dr. Ing. etc. Das bedeutet, dass normalerweise nur „Dr.“ vor dem Namen steht, ohne die Angabe der spezifischen Fachrichtung.
In absoluten Zahlen hat die Medizin traditionell die meisten Promotionen. Wirft man einen Blick auf die relativen Zahlen, also die Promotionsquoten zwischen Masterabschluß und Promotion innerhalb einer Fachrichtung, nimmt die Chemie die Spitzenposition ein. Üblicherweise haben Fächer wie Chemie, Biologie und Medizin die höchsten Promotionsquoten. Diese spiegeln die intensive Forschungsorientierung und die Notwendigkeit fortgeschrittener Qualifikationen in diesen Disziplinen wider.
Natürlich variieren die Promotionsquoten nach Fachgebieten: In den Naturwissenschaften und der Medizin ist die Quote hoch. In den Ingenieurwissenschaften promoviert ein geringerer Anteil, während in Jura und den Wirtschaftswissenschaften die Quote noch niedriger ist. Die Ingenieurwissenschaften nehmen bei der Promotionsquote im Vergleich zu Jura und Wirtschaftswissenschaften eine mittlere Position ein.
Ein Ehrendoktortitel Dr. h. c. für Doctor honoris causa ist eine akademische Auszeichnung, die von Universitäten vergeben wird, um Personen zu ehren, die bedeutende Beiträge in einem bestimmten Fachgebiet oder zur Gesellschaft im Allgemeinen geleistet haben, auch ohne dass sie ein reguläres Studium absolviert haben. Diese Doktorwürde hat meist symbolischen Charakter und ist eine Anerkennung für außerordentliche Leistungen oder Verdienste. Es handelt sich um eine symbolische Ehrung, die keine akademischen oder beruflichen Verpflichtungen nach sich zieht. Den Ehrendoktortitel, darf man jedoch expliziert nur mit dem Zusatz h.c. führen (Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) vom 14. April 2000)
Umgangssprachlich wird der Begriff „Doktor“ in verschiedenen Kontexten verwendet:
Akademischer Grad: Der Doktortitel ist ein akademischer Grad, der nach Abschluss eines Promotionsverfahrens an einer Universität verliehen wird. Personen, die eine Dissertation erfolgreich verteidigt haben, dürfen diesen Titel tragen (siehe oben). In den Fällen wird der Doktor als Namenszusatz verwendet z.B. Frau Dr. Meier oder Herr Doktor Müller oder einfach Dr. Schmidt.
Arzt: Im Alltag wird „Doktor“ oft synonym mit „Arzt“ verwendet. Wenn jemand sagt, dass er zum Doktor geht, meint er in der Regel, dass er einen Arzt aufsucht, unabhängig davon, ob dieser tatsächlich einen Doktortitel hat oder nicht.
Ehrentitel: Der Doktortitel kann auch ehrenhalber (Dr. h.c., „honoris causa“) vergeben werden, um herausragende Leistungen in einem bestimmten Bereich zu würdigen. Solche Titel werden oft von Universitäten oder akademischen Institutionen verliehen. Nach der Verleihung des Ehrendoktortitels, kann der Doktortitel, wie der akademische Grad auch als Namenszusatz getragen werden, unterliegt aber der Voraussetzung, dass er nur mit dem Zusatz h.c. geführt werden darf (KMK-Beschluss vom 14. April 2000) .
Berufsbezeichnung in anderen Ländern: In einigen Ländern wird der Begriff „Doktor“ für Personen verwendet, die bestimmte Berufs- oder Bildungsanforderungen erfüllt haben, die nicht unbedingt einem Doktortitel im akademischen Sinn entsprechen.
Insgesamt wird „Doktor“ also umgangssprachlich sowohl für akademische Titelträger als auch für Ärzte und in einigen Fällen auch als Ehrentitel oder in anderen Ländern als berufliche Bezeichnung verwendet.