Absolventin hält ihre Abschlussurkunde in der Hand und lächelt

Noten beim Doktorexamen

Dr. Eva Birkmann, MBA
Dr. Eva Birkmann, MBA
Lesedauer: 8 Min.
Aktualisiert am: 09.09.2024

Promotionen werden in Deutschland mit den lateinischen Noten summa cum laude (mit Auszeichnung), magna cum laude (sehr gut), cum laude (gut), satis bene (befriedigend), rite (befriedigend bis ausreichend) und insuffizienter (mangelhaft) ähnlich wie im Schulnotensystem bewertet. Was die Noten bedeuten und wie sie vergeben werden erfährst du in diesem Artikel.

Promotionsnoten Bedeutung

Bei der Bewertung von Doktorarbeiten in Deutschland werden für die Bewertung lateinische Noten verwendet, die jeweils einer bestimmten Schulnote und deren Bedeutung entsprechen.

  • summa cum laude
  • magna cum laude
  • cum laude
  • satis bene
  • rite
  • non sufficit / insuffizient / non rite

Was diese lateinischen Noten bedeuten wird in der folgenden Tabelle dargestellt und im Folgenden erklärt.

PromotionsnoteNote [Zahl]Note [Wort]Bedeutung der Note
Summa cum laude1+Sehr gut mit AuszeichnungMit höchstem Lob – Die bestmögliche Bewertung für eine Doktorarbeit; außergewöhnliche Leistung mit signifikantem Beitrag zum Fachgebiet.
Magna cum laude1Sehr gutMit großem Lob – Hervorragende Note; überdurchschnittliche Leistung mit überzeugender Forschung.
Cum laude2GutMit Lob – Eine solide akademische Leistung, die die Anforderungen erfüllt; über dem Durchschnitt.
Satis bene3BefriedigendGenügend – Eine Leistung, die durchschnittlichen Anforderungen entspricht, aber keine besonderen Mängel aufweist.
Rite3-4Befriedigend bis AusreichendAusreichend – Die Leistung reicht trotz Mängeln aus, ist jedoch nur gerade noch befriedigend.
Non sufficit / Non rite / Insufficienter / Non probatum 5-6Mangelhaft bis UngenügendUngenügend – Eine an erheblichen Mängeln leidendem Leistung; nicht bestanden.

 

summa cum laude

Die höchste Auszeichnung ist „summa cum laude“, was mit „mit höchstem Lob“ übersetzt wird. Dies entspricht einer Schulnote von 1+, also einem „sehr gut“ mit Auszeichnung, und kennzeichnet eine außergewöhnliche Leistung, die einen signifikanten Beitrag zum Fachgebiet leistet.

magna cum laude

Die Note „magna cum laude“, bedeutet „mit großem Lob“. Diese Note entspricht einer glatten 1, also einem „sehr gut“, und wird für eine überdurchschnittliche Leistung vergeben, die durch überzeugende Forschung gekennzeichnet ist.

Cum laude

Die Note „Cum laude“ wird für eine Leistung vergeben, die über dem Durchschnitt liegt. Diese Note entspricht einer 2, also einem „gut“, und zeigt eine solide akademische Leistung an, welche die Anforderungen erfüllt.

Satis bene

Die Note „Satis bene“, was als „genügend“ übersetzt wird, entspricht einer Schulnote von 3 und bedeutet „befriedigend“. Diese Note wird für eine Leistung vergeben, welche die durchschnittlichen Anforderungen erfüllt, jedoch ohne besondere Anerkennung.

rite

Die Note „rite“ entspricht einer Bewertung von 3 bis 4 und bedeutet „ausreichend“. Diese Note zeigt an, dass die Leistung trotz Mängeln noch den Anforderungen genügt, jedoch nur gerade noch als befriedigend angesehen werden kann.

non sufficit

Schließlich gibt es die Noten „non probatum“, „non sufficit“, „non rite“ oder „insufficienter“, die alle für eine ungenügende Leistung stehen. Diese Noten entsprechen Schulnoten von 5 bis 6 und bedeuten, dass die Doktorarbeit erhebliche Mängel aufweist, was zum Nichtbestehen führt. Im Falle einer nicht bestandene Promotion wird von den verschiedenen Begriffen oft „non sufficit“ genutzt.

Manche Hochschulen verwenden leichte Abwandlungen dieser Noten oder ergänzen zusätzliche Zwischenstufen, doch das oben beschriebene Schema spiegelt die am häufigsten verwendeten Bewertungen wider. Es gibt auch Universitäten, die einfachere Bewertungsskalen wie „bestanden/nicht bestanden“ oder numerische Skalen verwenden. Daher ist es immer empfehlenswert, die spezifischen Richtlinien der jeweiligen Universität zu konsultieren, um genauere Informationen zu erhalten.

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Wie wichtig ist die Note der Promotion für die berufliche Karriere?

Während du promovierst, fragst du dich vielleicht, wie wichtig ist die Promotionsnote für meine berufliche Karriere. Die Bedeutung der Promotionsnote ist stark kontextabhängig und variiert je nach dem angestrebten Berufsfeld. Während sie in der Wissenschaft und in forschungsnahen Berufen von zentraler Bedeutung sein kann, spielt sie in der Industrie und im öffentlichen Dienst oft eine untergeordnete Rolle. Wobei alleine Doktortitel unabhängig von der Note für bestimmte Positionen von Vorteil sein kann. Es gibt jedoch Berufe, die explizit eine sehr gute Promotionsnote voraussetzen, besonders in der Wissenschaft und Forschung, aber in den meisten Fällen ist sie nicht der einzige oder wichtigste Entscheidungsfaktor.

Akademische Laufbahn

Die Promotionsnote kann einen erheblichen Einfluss auf die berufliche Karriere haben, insbesondere in akademischen und forschungsnahen Berufen. Für eine wissenschaftliche Laufbahn, wie zum Beispiel eine Professur, ist die Promotionsnote von großer Bedeutung. Positionen wie Postdoktorandenstellen (Postdoc), Habilitationsstellen oder Juniorprofessuren setzen oft eine hervorragende Doktorarbeit voraus. Noten wie „summa cum laude“ oder „magna cum laude“ erhöhen die Chancen auf diese Positionen erheblich. Auch bei der Bewerbung um Forschungsstipendien oder Forschungsgelder kann eine sehr gute Promotionsnote hilfreich sein, da sie als Indikator für die Qualität und das Potenzial des Kandidaten und seiner Forschungsleistung dienen kann.

Industrie und Wirtschaft

In der Privatwirtschaft, insbesondere in forschungsintensiven Industrien wie der Pharma- oder Biotechnologiebranche, kann eine gute Promotionsnote vorteilhaft sein, da sie auf hohe fachliche Kompetenz hinweist. In der Regel wird jedoch mehr Wert auf praktische Erfahrung und fachliche Expertise gelegt als auf die konkrete Promotionsnote. Für bestimmte Karrierewege, wie beispielsweise in der Forschung und Entwicklung, kann eine bestimmte Note, oft „magna cum laude“ oder besser, bevorzugt werden. In diesen Bereichen stärken Promotionsnoten das Ansehen und die Verhandlungsposition eines Kandidaten.

Verwaltung und öffentlicher Dienst

Im öffentlichen Dienst und in der Verwaltung ist die Promotionsnote oft weniger ausschlaggebend. Hier stehen andere Qualifikationen und Berufserfahrung im Vordergrund. In Berufen, die auf unternehmerische Fähigkeiten oder freiberufliche Tätigkeiten abzielen, hat die Promotionsnote in der Regel nur einen geringen Einfluss. Hier zählen mehr die praktische Umsetzung von Ideen, Netzwerke und unternehmerische Erfolge. Jedoch kann der Doktortitel zu einem höheren Gehalt führen, indem man in eine höhere Besoldungsgruppe eingruppiert werden kann.

Vergleichbarkeit von Promotionsnoten

Die Vergleichbarkeit von Promotionsnoten zwischen verschiedenen Fachrichtungen und Hochschulen ist begrenzt und stark kontextabhängig. Unterschiede in den Bewertungskulturen, institutionellen Standards und der allgemeinen Vergabepraxis führen dazu, dass Promotionsnoten oft nur bedingt vergleichbar sind. Dies ist besonders relevant in Bereichen, in denen solche Noten eine wichtige Rolle bei der Karriereplanung spielen, wie in der Wissenschaft. Es ist daher üblich, dass bei Bewerbungen oder in der wissenschaftlichen Evaluation weitere Faktoren wie das Fachgebiet, die spezifische Universität und die Qualität der Arbeit selbst berücksichtigt werden.

In Deutschland und anderen Ländern können Promotionsnoten stark je nach Fachrichtung und Hochschule variieren. In den Geistes- und Sozialwissenschaften wird häufiger die Bestnote „summa cum laude“ vergeben als in den Natur- oder Ingenieurwissenschaften, was durch unterschiedliche Bewertungskulturen bedingt ist (DZHW). Auch zwischen Hochschulen bestehen Unterschiede: Einige Universitäten haben striktere Bewertungskriterien als andere, und die Reputation der Hochschule kann die Wertigkeit der Note beeinflussen. Diese Faktoren erschweren eine direkte Vergleichbarkeit von Promotionsnoten.

Promotionsbewertungen im internationalen Vergleich

Im internationale Vergleich variieren die Bewertungssysteme für Dissertationen stark. Während einige Länder wie Deutschland und Frankreich ein detailliertes Notensystem verwenden, setzen andere wie das Vereinigte Königreich und die USA eher auf ein einfaches pass/fail-System. Die Anerkennung und Bedeutung der Noten kann je nach akademischem und kulturellem Kontext ebenfalls unterschiedlich sein. Es ist daher wichtig, die jeweiligen nationalen und institutionellen Standards zu berücksichtigen, wenn man die Bedeutung einer Promotionsnote verstehen möchte. Die Bewertung von Doktorarbeiten variiert also international stark, da unterschiedliche Länder verschiedene Notensysteme und Bewertungskriterien verwenden.

Wo gibt es aktuell die meisten Doktorand Jobs?

  • Deutschland – Notensystem:
    In Deutschland gibt es ein mehrstufiges System, das von „summa cum laude“ (mit höchstem Lob) bis „insufficienter“ (ungenügend) reicht. Die genaue Bewertung hängt von der Qualität der Dissertation und der Verteidigung ab.
  • Vereinigtes Königreich – Pass/Fail-System:
    Im Vereinigten Königreich gibt es in der Regel kein differenziertes Notensystem für Doktorarbeiten. Die Dissertation wird entweder als „pass“ (bestanden) oder „fail“ (nicht bestanden) bewertet. In manchen Fällen kann eine Arbeit mit „minor corrections“ oder „major corrections“ zurückgewiesen werden, wobei der Kandidat die Möglichkeit hat, die Arbeit zu überarbeiten und erneut einzureichen.
  • USA – Unterschiede je nach Universität:
    In den USA wird die Bewertung oft durch ein Prüfungskomitee vorgenommen, das die Arbeit als „pass“ oder „fail“ einstuft. Einige Universitäten haben ein differenziertes System, bei dem Auszeichnungen wie „with distinction“ (mit Auszeichnung) vergeben werden können.
  • Frankreich – Notensystem:
    In Frankreich wird die Dissertation in einem öffentlichen Verfahren verteidigt. Die Bewertung erfolgt durch ein Gremium und kann Noten wie „très honorable avec félicitations“ (sehr ehrenvoll mit Auszeichnung) umfassen, was der höchsten Bewertung entspricht.
  • Skandinavien – Zweistufiges System:
    In vielen skandinavischen Ländern, wie Schweden und Norwegen, wird ebenfalls ein einfaches „pass/fail“-System verwendet. Die Betonung liegt hier auf der Qualität der Verteidigung und der Originalität der Forschung.
  • Niederlande – Cum Laude / Gewoon:
    In den Niederlanden gibt es die Möglichkeit, eine Doktorarbeit mit „cum laude“ (mit Auszeichnung) zu bewerten, wenn sie als besonders herausragend gilt. Die Vergabe dieser Auszeichnung ist jedoch relativ selten. Die beiden Hauptbewertungen sind „cum laude“ und „gewoon“ (bestehen).
  • Italien – Notensystem:
    In Italien wird die Dissertation ebenfalls in einem öffentlichen Verfahren verteidigt. Die Arbeit kann mit „ottimo“ (ausgezeichnet) oder „buono“ (gut) bewertet werden. Einige Universitäten vergeben zudem eine Auszeichnung namens „dignità di stampa“ (würdige Veröffentlichung), wenn die Arbeit von außergewöhnlicher Qualität ist.
  • Österreich – Notensystem:
    In Österreich erfolgt die Bewertung einer Dissertation in der Regel durch ein Prüfungskomitee, das die Arbeit in einem öffentlichen Verteidigungstermin beurteilt. Die Notenskala reicht von „sehr gut“ bis „Nicht genügend„. Zusätzlich können einige Universitäten auch eine Auszeichnung wie „mit Auszeichnung“ vergeben, wenn die Dissertation besonders herausragend ist.
  • Schweiz – Notensystem:
    In der Schweiz wird die Bewertung der Dissertation ebenfalls durch ein Prüfungskomitee vorgenommen, oft im Rahmen einer öffentlichen Verteidigung. Die Noten reichen von „sehr gut“ bis „nicht genügend“. Einige Universitäten vergeben auch spezielle Auszeichnungen wie „mit Lob“ oder „mit Ehren“, um besonders herausragende Dissertationen zu würdigen.

Fun Fact für Kreuzworträtsel

Mit diesem Wissen kannst du auch bei Kreuzworträtseln punkten. Die gängige Frage zu den Noten beim Dotorexamen im Kreuzworträtseln ist:
Note beim Doktorexamen mit 4 Buchstaben: rite

Spannend ist, dass die Note rite also gerade noch befriedigend (3-) bis ausreichend (4) in Deutschland laut Statistischem Bundesamt nur in unter 0,3 % der Dissertationen vergeben wird, während magna cum laude mit über 50 % am häufigsten vergeben wird.

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann, MBA

Dr. Eva Birkmann ist promovierte Naturwissenschaftlerin und Wirtschaftswissenschaftlerin. Als Geschäftsführerin von jobvector ist sie als anerkannte Autorin von Ratgeber-Artikeln zum Thema MINT-Karriere und Fachbeiträgen für Recruiting und Personalwirtschaft tätig.
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