Tierpflegerin untersucht Hund

Tierpfleger – Beruf, Ausbildung & Gehalt

Richard Opoku
Richard Opoku
Lesedauer: 6 Min.
Aktualisiert am: 23.09.2024

Ein Tierpfleger betreut und pflegt Tiere in Zoos, Tierheimen, Forschungslabors und Tierkliniken. Die Hauptaufgaben umfassen die Fütterung, Reinigung und Pflege der Tiere sowie die Überwachung ihres Gesundheitszustands. Tierpfleger arbeiten eng mit Tierärzten zusammen und assistieren bei Behandlungen und Untersuchungen. Darüber hinaus sind sie verantwortlich für die artgerechte Haltung und das Wohlbefinden der Tiere. Dieser Beruf erfordert nicht nur Liebe zu Tieren, sondern auch physische Fitness und ein gutes Verständnis für die Bedürfnisse der jeweiligen Tierarten.

Tierpfleger – Berufsbild im Überblick

Was macht ein Tierpfleger?

Ein Tierpfleger kümmert sich um die tägliche Versorgung und Pflege der Tiere. Dazu gehören die Fütterung, die Reinigung und Instandhaltung der Gehege sowie das Beobachten des Verhaltens und Gesundheitszustands der Tiere. Tierpfleger sind ebenfalls für die Tierbeschäftigung (auch Enrichment genannt) zuständig, um das physische und psychische Wohlbefinden der Tiere zu fördern. Dies geschieht beispielsweise mit Spielzeugen, artgerechten Anpassungen im Gehege oder durch sozialen Kontakt. Zudem assistieren sie bei tierärztlichen Untersuchungen und Behandlungen, verabreichen Medikamente und dokumentieren Gesundheitsdaten. Weitere Aufgaben können die Pflege von Jungtieren und die Betreuung von trächtigen oder kranken Tieren umfassen.

Welchen Abschluss braucht ein Tierpfleger?

Um als Tierpfleger arbeiten zu können, ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung zum Tierpfleger erforderlich. Die Ausbildung zum Tierpfleger dauert drei Jahre und erfolgt dual, also im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Die Ausbildung kann in drei Fachrichtungen absolviert werden:

  • Zoo
  • Tierheim und Tierpension
  • Forschung und Klinik

Wie viel verdient ein Tierpfleger?

Das durchschnittliche Tierpfleger Gehalt liegt zwischen 2.500 € und 3.000 € brutto monatlich. Das Einstiegsgehalt liegt zwischen 1.900 € und 2.400 € brutto pro Monat.

Was ist das durchschnittliche Gehalt als Tierpfleger?

Durchschnittsgehalt
40.469 €

brutto pro Jahr

Salary

Das Durchschnittsgehalt als Tierpfleger beträgt 40.469 €. Die Gehaltsspanne in diesem Berufsfeld reicht von 37.854 € bis 40.914 € .

Tierpfleger – Aufgaben und Verantwortlichkeiten

Die Arbeit eines Tierpflegers unterscheidet sich erheblich je nach Einsatzort. Hier sind die Hauptunterschiede zwischen den Tätigkeiten in Tierheimen, Tierpensionen, Zoos, Tierkliniken und Forschungseinrichtungen:

Tierheim

  • Pflege und Betreuung: Tierpfleger kümmern sich um herrenlose, vernachlässigte oder abgegebene Tiere. Dies umfasst Fütterung, Reinigung der Gehege und die medizinische Grundversorgung.
  • Resozialisierung: Ein wichtiger Aspekt ist die Resozialisierung der Tiere, um sie auf eine Adoption vorzubereiten. Dies kann Training und Verhaltenskorrektur umfassen.
  • Vermittlung: Tierpfleger arbeiten eng mit potenziellen Adoptanten zusammen, um sicherzustellen, dass die Tiere in geeignete Haushalte kommen.

Tierpension

  • Kurzzeitbetreuung: Hier stehen die kurzfristige Unterbringung und Pflege von Haustieren im Vordergrund, während ihre Besitzer abwesend sind.
  • Routinepflege: Aufgaben umfassen die Fütterung, Reinigung der Unterkünfte und das Bereitstellen von Bewegung und Beschäftigung für die Tiere.
  • Kundenservice: Ein hoher Grad an Kundenkontakt und Serviceorientierung ist erforderlich, da Tierpfleger mit den Besitzern der Tiere kommunizieren und deren Bedürfnisse berücksichtigen müssen.

Zoo

  • Artgerechte Haltung: Die Pflege umfasst exotische und oft wild lebende Tiere. Tierpfleger müssen umfassende Kenntnisse über die speziellen Bedürfnisse und natürlichen Verhaltensweisen dieser Tiere haben.
  • Enrichment: Eine wichtige Aufgabe ist die Bereitstellung von Enrichment-Maßnahmen zur Förderung des natürlichen Verhaltens und zur Vermeidung von Langeweile und Stress.
  • Bildungsarbeit: Tierpfleger unterstützen bei Bildungsprogrammen und Führungen, um Besuchern Wissen über die Tiere und den Naturschutz zu vermitteln.

Tierklinik

  • Medizinische Versorgung: Die Arbeit fokussiert sich auf die medizinische Pflege und Unterstützung von Haustieren und manchmal auch Wildtieren. Aufgaben umfassen die Vorbereitung von Tieren auf Operationen, Nachsorge und Verabreichung von Medikamenten.
  • Assistenz: Tierpfleger assistieren Tierärzten bei Untersuchungen und Behandlungen und kümmern sich um die Dokumentation von Patientenakten.
  • Notfallversorgung: Die Arbeit kann auch Notfälle und die Betreuung von akut erkrankten oder verletzten Tieren umfassen.

Forschungseinrichtung

  • Wissenschaftliche Arbeit: Tierpfleger betreuen Tiere, die in Forschungsprojekten eingesetzt werden. Dies umfasst die Pflege, Fütterung und Überwachung der Gesundheit der Versuchstiere.
  • Datenaufzeichnung: Präzise Dokumentation und Einhaltung von Forschungsprotokollen sind entscheidend. Tierpfleger müssen genaue Aufzeichnungen über das Verhalten und die Gesundheit der Tiere führen.
  • Ethische Standards: Sicherstellung der Einhaltung ethischer Richtlinien und Tierschutzbestimmungen ist besonders wichtig in der Forschung.

Tierpfleger – Qualifikationen und Kompetenzen

Ein Tierpfleger benötigt unterschiedliche Fähigkeiten, um die vielfältigen Aufgaben des Berufs erfolgreich zu meistern. Zu den wichtigsten gehören:

  • Fachwissen über Tiere: Ein umfassendes Verständnis für die Bedürfnisse, das Verhalten und die Pflegeanforderungen verschiedener Tierarten ist unerlässlich. Dies umfasst Kenntnisse in Biologie, Tierernährung und Veterinärmedizin.
  • Physische Fitness: Der Beruf erfordert körperliche Belastbarkeit und Fitness, da die Arbeit häufig anstrengend ist und Tätigkeiten wie das Heben schwerer Futter- oder Einstreusäcke, das Reinigen von Gehegen und das Halten oder Bewegen von Tieren umfasst.
  • Beobachtungsgabe: Tierpfleger müssen in der Lage sein, das Verhalten und den Gesundheitszustand der Tiere genau zu beobachten, um frühzeitig Veränderungen oder Probleme zu erkennen.
  • Einfühlungsvermögen und Verantwortungsbewusstsein: Der respektvolle Umgang mit Tieren und das Verantwortungsbewusstsein für deren Wohlbefinden sind grundlegend. Einfühlungsvermögen hilft dabei, das Verhalten der Tiere besser zu verstehen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen.
  • Handwerkliches Geschick: Oft sind kleinere handwerkliche Tätigkeiten erforderlich, wie das Reparieren von Gehegen.
  • Teamfähigkeit und Kommunikationsstärke: Tierpfleger arbeiten meist im Team und müssen gut mit Kollegen, Tierärzten und manchmal auch mit Besuchern kommunizieren können.
  • Sorgfalt: Bei der Pflege und Fütterung der Tiere sowie bei der Dokumentation von Gesundheitsdaten ist eine sorgfältige und genaue Arbeitsweise wichtig.

Top-Unternehmen für Tierpfleger

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ)
Charles River Laboratories Germany

Tierpfleger Ausbildung

Für die Ausbildung zum Tierpfleger wird meist die Fach- bzw. Hochschulreife oder ein Realschulabschluss erwartet. Laut Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) hatten die Ausbildungsanfänger zum Tierpfleger 2022 folgende Abschlüsse:

  • Fach- bzw. Hochschulreife: 52%
  • Mittlere Reife: 39%
  • Hauptschulabschluss: 7%
  • ohne Hauptschulabschluss: 1%
  • Sonstige: 1%

Gehalt in der Ausbildung

Im ersten Ausbildungsjahr verdienst du zwischen 930 € und 960 € brutto pro Monat. Im zweiten Ausbildungsjahr kannst du mit 1.000 € bis 1.030 € rechnen und im dritten Jahr verdienst du zwischen 1.020 € und 1.060 €.

Tierpfleger – Gehalt

Das Gehalt eines Tierpflegers variiert je nach Arbeitsort, Erfahrung und Spezialisierung. Das durchschnittliche Einstiegsgehalt für Tierpfleger liegt in Deutschland bei etwa 1.800 € bis 2.200 € brutto im Monat. Dieses kann je nach Bundesland und Einrichtung leicht variieren.

Mit zunehmender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt. Ein Tierpfleger mit einigen Jahren Berufserfahrung verdient im Durchschnitt etwa 2.200 €bis 2.600 € brutto monatlich.

Mit mehr als zehn Jahren Berufserfahrung und möglichen zusätzlichen Qualifikationen oder Spezialisierungen kann das Gehalt auf bis zu 3.000 € brutto oder mehr im Monat ansteigen.

Tierpfleger, die sich weiterbilden oder spezialisieren, beispielsweise in der tiermedizinischen Versorgung, können höhere Gehälter erzielen. Auch Führungspositionen, wie Abteilungsleiter in Zoos oder Betriebsleiter in Tierpensionen, bieten bessere Verdienstmöglichkeiten.

Wo gibt es aktuell die meisten Tierpfleger Jobs?

Perspektiven & Berufsaussichten für Tierpfleger

Tierpflegern stehen verschiedene Karrierewege offen. Sie können sich auf bestimmte Tiergruppen, wie Reptilien, Säugetiere oder Vögel, spezialisieren oder in Bereichen wie Verhaltensforschung und Zucht tätig werden. Auch Weiterbildungen und zusätzliche Qualifikationen, wie der Erwerb eines Fachwirts im Sozial- und Gesundheitswesen oder eines Zertifikats im Bereich Tierphysiotherapie, bieten erweiterte Karrierechancen und höhere Verdienstmöglichkeiten.

Mit Hochschulreife können Tierpfleger auch ein Studium beginnen, beispielsweise in Tiermedizin oder Biologie. Die Ausbildung kann zwar nicht angerechnet werden, doch durch die Ausbildung wirst du mit einem Teil der Studieninhalte schon vertraut sein.

Kurz gesagt

Ein Tierpfleger versorgt und pflegt Tiere in Zoos, Tierheimen, Tierpensionen, Forschungseinrichtungen und Tierkliniken. Die Aufgaben umfassen Fütterung, Reinigung der Gehege, Gesundheitsüberwachung und Tierbeschäftigung. Die duale Ausbildung dauert 3 Jahre und das Einstiegsgehalt für Tierpfleger liegt zwischen 1.800 und 2.200 Euro brutto monatlich. Mit Erfahrung und Spezialisierung kann das Gehalt auf bis zu 3.000 Euro steigen.

Richard Opoku

Richard Opoku

Content Marketing Manager

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Richard ist Content Marketing Manager mit einem Hintergrund in Politikwissenschaften. Durch sein Studium hat er ein tiefes Verständnis für komplexe Zusammenhänge entwickelt. Er unterstützt Fachkräfte dabei, ihre beruflichen Ziele in verschiedenen Branchen zu erreichen. Seine Beiträge im Karriere-Ratgeber zeichnen sich durch praxisnahe Ratschläge und seine Leidenschaft für die Förderung von Karrieren aus.
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